ARIELLE, DIE MEERJUNGFRAU

ARIELLE, DIE MEERJUNGFRAU ★★★★★
Originaltitel: The Little Mermaid | Filmstart: 25.05.2023 | FSK 6 | Remake
Halle Bailey | © 2023 Disney Enterprises Inc. All Rights reserved

USA 2023
Genre: Märchen, Real&Animation, Disney, Familie, Remake
Länge: 135 Min. (langer Film)
Regie: Rob Marshall
Buch: Ron Clements, David Magee
Nach: Hans Christian Andersen
Cast: Halle Bailey, Jonah Hauer-King, Javier Bardem, Melissa McCarthy u.a.
Kamera: Dion Beebe
Schnitt: Wyatt Smith
Musik: Alan Menken
Titelsong: Lin-Manuel Miranda

Die kleine Meerjungfrau ist in den Prinzen Eric verliebt. Den hatte sie nach einem Schiffsunglück vor dem Ertrinken gerettet. Er konnte bei der Gelegenheit einen - wenn auch benommenen - Blick auf sie werfen und träumt seither von der Unbekannten mit der schönen Stimme. Eine unmögliche Liebe? Nicht ganz. Die Seehexe Ursula bietet Arielle einen deal an: für drei Tage kann sie in menschlicher Gestalt (also mit Beinen statt Flosse) an Land und muss innerhalb dieser Frist einen Liebeskuss erreichen, sonst geht sie für immer in den Besitz Ursulas' über. Der Preis für diese Chance ist allerdings keine Kleinigkeit: sie muss für diese drei Tage ihre goldene Stimme abgeben, den Prinzen also ohne Worte und Gesang überzeugen. Arielle lässt sich heimlich auf das Risiko ein, denn ihr Vater, König Triton, würde das im Leben nicht erlauben. - Remake des Disney-Animationsfilms von 1990 als Hybrid aus Real/CGI, nach dem Märchen von Hans Christian Andersen.

Rob Marshall ist - wie schon mit Mary Poppins' Rückkehr (USA 2018) - das würdige Remake eines kaum einholbaren Disney-Klassikers geglückt. Kleine Abstriche möchte ich zu Beginn machen: das Licht in den ersten Sequenzen sieht etwas zu sehr nach Studio aus, da sind sie auf Nummer sicher gegangen. Das gibt sich im Laufe des Films. Und in Totalen unter Wasser wirkt die Animation der schwimmenden Figuren (insbes. Arielle) ein wenig unausgereift. Bei den allzu glatt gestalteten Schwestern von Arielle, die anfangs nur kurz auftauchen, dachte ich: It's a Barbie World! - und sah schon die Spielzeugregale voll mit den entsprechenden Merch-Produkten. Aber sonst...

Neue Musikstücke weist dieses Märchen-Musical auf, die sich nicht nur organisch und auf Augenhöhe mit dem alten Bestand wirken, sondern neue und sehr belebende, moderne Vibes hinzufügen. Das erzeugte bei mir bisweilen eine Gänsehaut! (Under the Sea) Dem Prinzen werden deutlich mehr Facetten und Eigenschaften zugesprochen (im gezeichneten Film diente er lediglich als Projektionsfläche), und die Performance aller Hauptfiguren ist ausgesprochen stark (Bailey als Arielle: bezaubernd. Bardem als König Triton: perfekt. McCarthy als Ursula: ich hätte mir mehr Mut zur Hässlichkeit gewünscht, aber sie gibt wirklich alles). Das digitale Hairdo in der Unterwasserwelt ist übrigens preisverdächtig gelungen.

Auch wenn ich bezweifle, dass ein zwei-einviertel Stunden langer Kinderfilm nur bedingt für die Kleinen geeignet ist, so kam mir die Erzählung doch keinen einzigen Moment langweilig vor. Vor allem die so ganz anders gebauten Figuren Krabbe Sebastian und Möwe Scuttle tragen hierzu enorm bei.

Dieses Remake eines an sich schon liebenswerten Disney-Klassikers ist rundum gelungen, mitreißend und bewegend, Kinounterhaltung vom Feinsten, der Überlänge wegen am ehesten für das Kind im Erwachsenen. Nicht verpassen!

cnm
  

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