FUCKING BORNHOLM
FUCKING BORNHOLM ★★★★☆☆
Filmstart: 01.06.2023 | FSK t.b.a.
Polen 2022
Länge: 100 Min.
Regie: Anna Kazejak-Dawid,
Buch: Anna Kazejak-Dawid, Filip K. Kasperaszek
Buch: Anna Kazejak-Dawid, Filip K. Kasperaszek
Cast: Agnieszka Grochowska, Maciej Stuhr, Grzegorz Damiecki, Jasmina Polak, Magnus Krepper u.a.
Kamera: Jakub Stolecki
Schnitt: Maciej Pawlinski PSM
Musik: Jerzy Rogiewicz
Kamera: Jakub Stolecki
Schnitt: Maciej Pawlinski PSM
Musik: Jerzy Rogiewicz
Zwei Familien mit drei kleinen Jungs machen einen Camping-Urlaub auf der dänischen Insel Bornholm. Obwohl es dem Augenschein nach eine entspannte und erholsame Zeit werden sollte, ist so ziemlich von Anfang an der Wurm drin. Es gibt alte Spannungen beim eingespielten Paar, und die neue, junge Partnerin eines der beiden Männer findet keinen richtigen Zugang zur Gruppe. Bereits in der ersten Nacht geschieht etwas, das die Anspannung noch deutlich verstärkt. Während die Mutter zweier der Jungs in große Sorge gerät und den Vorfall mit allen Mitteln schnellstmöglich aufklären will (sie hatte vordem bereits mit depressiver Verstimmung zu tun und ist jetzt kurz vor'm Durchdrehen), möchten die anderen den Konflikt lieber totschweigen.
In diesem ausgezeichnet fotografierten und feinfühlig inszenierten Drama um brüchige Familienbande kollidieren der Wille, alles gut und richtig zu machen mit vom Alltag abgenutzten und ausgelaugten Gemütern aufs Härteste. Regisseurin / Co-Autorin Kazejak-Dawid schlägt hier in geschickt platzierten Andeutungen, dem nicht Ausgesprochenen, Blicken und Gesten (sowie in den offenen Streits) genau den Ton an, den wir so oft auch im eigenen Leben finden. Die Menschen sind skeptisch geworden und satt von alten Enttäuschungen, und sie wünschen sich eine kathartische Eskalation herbei oder - je nach individueller Konfliktbewältigungsstrategie - dass alles hübsch friedlich bleiben soll, koste es, was es wolle. Dass da Fluchtimpulse aufkommen, ist nur allzu verständlich.
Diese Realitätsnähe - forciert mit Streicherklängen à la Vivaldis' Vier Jahreszeiten - macht den Film einerseits zu einer schmerzhaften Nahaufnahme eines bröselnden Familienidylls, andererseits zu einer tour de force, die beinahe schon an Arbeit grenzt.
Diese Realitätsnähe - forciert mit Streicherklängen à la Vivaldis' Vier Jahreszeiten - macht den Film einerseits zu einer schmerzhaften Nahaufnahme eines bröselnden Familienidylls, andererseits zu einer tour de force, die beinahe schon an Arbeit grenzt.
Die etikettierte Komödie konnte ich nicht erkennen.
Bedrückender, aber starker Film.
Bedrückender, aber starker Film.
cnm
Hier eine Kinotour u.a. in Anwesenheit der Regisseurin zum Vormerken:
29.5.2023 >> Potsdam
17:45 Uhr im Thalia Kino
zu Gast: Regisseurin Anna Kazejak
29.5.2023 >> Berlin
20:00 Uhr im Delphi Lux
zu Gast: Regisseurin Anna Kazejak
30.5.2023 >> Hamburg
19:30 Uhr, Zeise Kinos
zu Gast: Regisseurin Anna Kazejak
31.5.2023 >> Stuttgart
20:30 Uhr im Atelier am Bollwerk
zu Gast: Produzentin Marta Lewandowska
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