20.000 ARTEN VON BIENEN

20.000 ARTEN VON BIENEN ★★★★★
Originaltitel: 20.000 especies de abejas | Filmstart: 29.06.2023 | FSK 6
Sofia Otero | © Garcia Films, Inicia Films



Spanien 2023

Genre: Spielfilm, LGBTQI
Länge: 125 Min.
Regie: Estibaliz Urresola Solaguren
Buch: Estibaliz Urresola Solaguren
Cast: Sofia Otero, Patricia López Arnaiz, Ane Gabarain, Itziar Lazkano, Martxelo Rubio, Sara Cózar, Unax Hayden, Andere Garabieta, Miguel Garcés
Kamera: Gina Ferrer García
Schnitt: Raúl Barreras
Sounddesign: Koldo Corella

Während eines Sommers erleben wir den Jungen namens Aitor, der sich allerdings weder mit diesem Namen noch mit seinem Geschlecht identifiziert. Darum lässt er sich von allen Cocó rufen, soweit das möglich ist. Der Regisseurin war allerdings daran gelegen, dass dies nicht nur die Geschichte einer frühen Identitätskrise und -findung ist, sondern auch und nicht zuletzt die Geschichte aller in dessen Umfeld: Freunde, Familie (ab hier werde ich von Cocó und ihr schreiben).
Die Reaktionen in Cocó's Umfeld sind so unterschiedlich wie die Zahl der Agierenden. Manche verdrängen und überspielen, was passiert, andere versuchen gegenzusteuern, wieder andere beobachten liebevoll, stellen Fragen, geben sanfte Hilfestellung.

Solaguren, die hier ihre eigene Biografie einfließen lässt, hat einen Film der leisen Töne geschaffen, der sich bravourös allem vordergründigen Voyeurismus und jeder Effekthascherei entzieht. Ihr war wichtig zu zeigen, dass ein soziales Gesamtgefüge ständig in Bewegung ist und Raum für Entwicklung braucht: seitens des Kindes, seitens der Erziehenden - vor allem im Denken und Fühlen. Für diesen Film braucht man etwas Geduld, und wenn es gelingt, sich auf den zarten Tonfall einzulassen, entfaltet sich eine emotionale Wucht, die einen so schnell nicht loslässt.

In der Gesamtheit der Filme, die gerade zu dem Thema angeboten werden, gehört 20.000 Arten von Bienen sicher zu den klügsten und beeindruckendsten. Empfehlung!

cnm 

Sofia Otero erhielt für ihre Darstellung auf der Berlinale den Silbernen Bären

EDIT: möglicherweise ist meine Lesart des Films nicht ganz im Sinne der Regisseurin. Was ich geschrieben habe ist das, was sich mir beim Sichten des Films vermittelt hat.

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