SPEAK NO EVIL
SPEAK NO EVIL ★★★★★☆
Originaltitel: Gæsterne | Filmstart: 28.09.2023 | FSK 16
Dänemark, Niederlande 2021
Genre: Horror, PsychothrillerLänge: knapp 100 Min.
Regie: Christian Tafdrup
Buch: Christian Tafdrup, Mads Tafdrup
Buch: Christian Tafdrup, Mads Tafdrup
Cast: Morten Burian, Sidsel Siem Koch, Fedja van Huêt, Karina Smulders
Kamera: Erik Molberg Hansen
Schnitt: Nicolaj Monberg
Musik: Sune Kølster
Kamera: Erik Molberg Hansen
Schnitt: Nicolaj Monberg
Musik: Sune Kølster
Während eines Urlaubs in der Toscana freunden sich zwei Familien - je mit einem kleinen Kind - an. Ein paar Monate später lädt die eine die andere zu sich ein, ein Wochenende gemeinsam in den Niederlanden zu verbringen. Die Wiedersehensfreude währt nicht lange, denn schon bald überschreitet das Gastgeberehepaar Grenzen des Anstands - erst kaum merklich, dann immer befremdlicher. Eine unterschwellige Aggression greift sich Raum. Die Gastfamilie merkt zwar an, dass ihnen bei einigen Vorkommnissen nicht ganz wohl ist, doch sagen sie nicht deutlich genug "nein". Was fatale Konsequenzen nach sich zieht.
Filmisch, dramaturgisch und schauspielerisch ist dieser Horrortrip fraglos gut gemacht. Doch hatte ich bei etlichen Szenen Probleme, das Paar, das zu Gast bei den Sadisten ist, in ihren Entscheidungen zu glauben, sie nachzuvollziehen. Denn die einzelnen Vorfälle sind mehr als alarmierend. Ich habe mich auch gefragt, warum ich mir solche Grausamkeiten überhaupt ansehen (als Zuschauer gefallen lassen) muss. Auch habe ich überlegt, ob ich vom Film abrate oder ihn überhaupt bespreche.
Der Regisseur erklärt allerdings, dass dies als eine bewusste, satirische Überspitzung gedacht ist mit der Absicht, die weit verbreitete Tendenz (eigentlich: den Konsens) zu hinterfragen, anderen Menschen um jeden Preis gefallen zu wollen und sich darum über die eigene Schmerzgrenze hinaus alles gefallen und bieten zu lassen.
Diese Wirkung erfüllt der Film absolut.
Der Regisseur erklärt allerdings, dass dies als eine bewusste, satirische Überspitzung gedacht ist mit der Absicht, die weit verbreitete Tendenz (eigentlich: den Konsens) zu hinterfragen, anderen Menschen um jeden Preis gefallen zu wollen und sich darum über die eigene Schmerzgrenze hinaus alles gefallen und bieten zu lassen.
Diese Wirkung erfüllt der Film absolut.
Mit Vorbehalt empfehle ich diesen Horrortrip, vorausgesetzt, Sie haben starke Nerven und können das Gezeigte als bewusste Überhöhung und als Gesellschaftskritik lesen. Ich bleibe ambivalent.
cnm
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