WILD WIE DAS MEER

WILD WIE DAS MEER ★★★★☆☆

Originaltitel: La Passagère | Filmstart: 21.09.2023 | FSK 12

Cécile de France, Félix Lefebvre, Grégoire Monsaingeon © Laure Chichmanov; Why Not Productions; Face Nord Films 2022

Frankreich 2022

Genre: Romanze, Drama
Länge: knapp 95 Min.

Regie: Héloïse Pelloquet
Buch: Rémi Brachet, Héloïse Pelloquet

Cast: Cécile de France, Félix Lefebvre, Grégoire Monsaingeon, Imane Laurence u.a.
Kamera: Augustin Barbaroux
Schnitt: Clémence Diard
Musik: Maxence Dussère

Chiara und Antoine sind ein harmonisches, eingespieltes Paar, das an der Atlantikküste mit der Fischerei sein Leben verdient. Die Harmonie wird auf die Probe gestellt, als der neue Lehrling, Maxence, in Erscheinung tritt. Mit den Wochen entwickelt sich eine starke Anziehung zwischen ihm und Chiara, der sich die beiden zu entziehen versuchen - doch es gelingt ihnen nicht. Während einer längeren Abwesenheit des Ehemanns lassen sich die beiden aufeiander ein. Verrat, Enttäuschung, Schande... das alles ist eigentlich programmiert. Lässt sich eine solche Situation überhaupt schadlos überstehen?

Gelassen-selbstbewusst inszeniert Pelloquet diese schwierige Situation so, dass niemand als Täter oder Opfer "verkauft" wird. Sie macht es uns auch nicht einfach, indem die bestehende Ehe eh schon den Bach runter ist oder der Ehemann etwa ein Schwein wäre. - Das Sich-Verlieben ist hier eine eigene Kraft, eine Naturgewalt, die sich unerwartet Bahn bricht, und dann müssen die Beteiligten aus den sich ergebenden Verstrickungen das Beste machen. Die spannendste Frage, nämlich die, wie ein solcher Schlamassel realistisch ausgehen könnte, wurde von Buch und Regie meisterlich - weil glaubwürdig - gelöst und hinterlässt nicht ansatzweise einen schalen Geschmack.

Solider, ausdrucksstarker und differenzierter Film zum Thema amour fou.

cnm