SAW X

SAW X ★★★☆☆
Filmstart: 30.11.2023 | FSK 18
Tobin Bell © Alexandro Bolaños Escamilla




USA 2023
Genre: Horror, Splatter
Länge: knapp 120 Min.
Regie: Kevin Greutert
Buch: Josh Stolberg, Pete Goldfinger
Cast: Shawnee Smith, Michael Beach, Tobin Bell, Steven Brand, Synnøve Macody Lund, Renata Vaca, Paulette Hernández, Octavio Hinojosa u.a.
Kamera: Nick Matthews
Schnitt: Kevin Greutert
Musik: Charlie Clouser

Serienmörder John Kramer begibt sich nach Mexiko, weil ihm dort eine effektive medizinische Behandlung versprochen wurde. Die Hoffnung auf eine Wunderheilung treibt ihn an. Doch stattdessen muss er feststellen, dass die gesamte Operation ein hinterhältiger Betrug war. Das macht mit ihm niemand ungestraft! Er kehrt also ohne Umschweife zu seiner "Arbeit" zurück und dreht den Spieß um: die Betrüger werden von ihm auf nicht minder hinterhältige und raffinierte Art zur Rechenschaft gezogen...

Wer sich in der SAW-Welt auskennt, weiß, was hier zu erwarten ist. Es geht um Gewaltexzesse, Gore, Torture-porn, Ekel und Angst in hochfrequentig angesetzten Spannungssequenzen. Das Schema lautet jedes Mal: in soundsoviel Minuten musst du deinen eigenen Körper verstümmelt haben, wenn du lebend (wenn auch extrem beschädigt) aus der Sache rauskommen willst. Es ist wirklich erstaunlich, wie kreativ und abartig dieses Muster selbst im zehnten Teil noch bedient werden kann. Nach etlichen schwächeren, um nicht zu sagen hanebüchenen Teilen hat dieser tatsächlich eine stringente Story zu bieten, die in Aufbau und Atmosphäre an den ersten, den Ursprungs-SAW erinnert, welcher natürlich Maßstab für alle weiteren war und ist.

Das Deckmäntelchen der moralischen Überlegt- wie Überlegenheit (ähnlich wie in der TV-Serie Dexter (HBO, 2006-2013) richtet Kramer nach strengem Moralkodex natürlich nur die Schweinehunde hin) würde ich als eher fadenscheinig einstufen, so wie ich überhaupt mit Filmen, die Selbstjustiz als etwas Ehr- und vor allem Gangbares hinstellen, ein Problem habe. In Anbetracht der expliziten Darstellungen von Verstümmelung und Gewalt liegt das Hauptanliegen des (hoffentlich letzten) SAW-Teils ganz offensichtlich in der Lust am Grauen. Selbst als Horror-Fan sehe ich hierin trotz überzeugender Umsetzung wenig Mehrwert.

Für Fans des Genres und speziell der SAW-Reihe dürfte dieser Film einer der besten sein, was ihn auf jeden Fall zu einem zweckdienlichen macht. Unter einem guten (Horror-)Film verstehe ich persönlich jedoch etwas anderes - und bleibe ambivalent.

cnm 

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