TORI & LOKITA

TORI & LOKITA ★★★★★★
Originaltitel: Tori et Lokita | Filmstart: 26.10.2023 | FSK 16
Joely Mbundu, Pablo Schils | © CinejoyMovies



Belgien, Frankreich 2022

Genre: Drama
Länge: 90 Min.
Regie: Jean-Pierre Dardenne, Luc Dardenne
Buch: Jean-Pierre Dardenne, Luc Dardenne
Cast: Pablo Schils, Joely Mbundu, Alban Ukaj, Tijmen Govaerts, Charlotte De Bruyne, Nagège Ouedraogo, Marc Zinga
Kamera: Benoît Dervaux
Schnitt: Marie-Hélène Dozo
Musik: Thomas Gauder

Während ihrer Flucht aus Afrika nach Europa haben sich der elfjährige Tori und die Teenagerin Lokita auf dem Boot angefreundet. In Belgien angekommen, geben sie sich als Geschwister aus, um nicht getrennt bzw. ausgewiesen zu werden. Die Liebe, die zwischen den beiden herrscht, könnte nicht größer sein. Die Behörden sind streng und stellen einen DNA-Test in Aussicht. Die beiden fühlen sich so in die Ecke gedrängt, dass sie sich auf Drogentransporte und kleine Gelegenheitsjobs einlassen. Doch die Situation spitzt sich weiter zu: das Mädchen wird in einer Cannabisplantage untergebracht, wo sie isoliert arbeitet und länger keinen Kontakt zu ihrem Seelenverwandten hat. Für beide wird dies zur härtesten Zerreißprobe.

In einer Erklärung machen die Regisseure deutlich, dass es ihnen in dieser Geschichte vorrangig um eine innige, unzerstörbare Freundschaft ging. Um zwei Menschen, die auch unter schwierigsten Umständen - nämlich der zynischen Ausbeutung und der (auch sexuellen) Nötigung noch Freude und Trost finden können an einander, in einer liebevollen Berührung oder einem leise gesungenen Lied. Das ist ihnen darum so hervorragend gelungen, weil die Inszenierung mit zwei Laien stattfand und es auf die Art möglich war, dass die beiden nie spielerisch ins Drama gehen, sondern ganz im Gegenteil in ihrer brisanten Lage fast schon gelassen aufgehen und immer versuchen, das Beste daraus zu machen. Im Endergebnis ist das absolut erschütternd, weil sie so konsequent mit der Bestie Mensch konfrontiert sind.

Ein humanistisches Glanzlicht, ein Drama, das noch lange nachhallt und hoffentlich so manchen Blick auf Geflüchtete zum Positiven verändert.

cnm

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