791 KM
791 KM ★★★☆☆☆
Filmstart: 14.12.2023 | FSK 12
Deutschland 2023
Länge: gut 100 Min.
Regie: Tobi Baumann
Idee: Tobi Baumann
Buch: Gernot Gricksch
Idee: Tobi Baumann
Buch: Gernot Gricksch
Cast: Iris Berben, Joachim Król, Nilam Farooq, Ben Münchow, Lena Urzendowsky
Kamera: Philipp Kirsamer
Schnitt: Jochen Donauer (BFS)
Musik: Tobias Kuhn, Philipp Steinke
cnm
Kamera: Philipp Kirsamer
Schnitt: Jochen Donauer (BFS)
Musik: Tobias Kuhn, Philipp Steinke
791 Kilometer, das ist die Fahrtstrecke zwischen München und Hamburg, die man mit etwas Glück schnell und bequem per Zug
oder Flugzeug hinter sich bringt – es sei denn, ein Sturm legt alle Verbindungen lahm. So wie an diesem Abend,
an dem Marianne, Tiana, Susi und Philipp im
heiß umkämpften Taxi von Joseph landen. Sie kennen sich nicht, sie alle müssen aber nach
Hamburg – und gehen auf gemeinsame nächtliche Reise. Auf engstem Raum prallen in Josephs Taxi die unter-
schiedlichsten Persönlichkeiten, Lebensgeschichten und Ansichten aufeinander. Hier wird gestritten, gelacht,
geweint, sich versöhnt, gelogen und die Wahrheit gesagt. Und mit jedem der 791 Kilometer wird klarer, dass es die eine, einzig gültige Wahrheit nicht gibt und
dass die Dinge nicht immer so liegen, wie es auf den ersten Blick scheinen mag.
Eine Handlung auf engstem Raum - hier: das Innere eines Taxis - stattfinden zu lassen, ist unbedingt ein mutiges Unterfangen, da es allzu leicht danebengehen kann. So wie hier: schlimm papiern klingende Dialoge, meist unnatürlich aufgesagt, kaum irgendwas wirkt natürlich an dem, was sich zwischen den fünf Ungleichen abspielt und ist doch allzu vorhersehbar. Die üblichen Frontfiguren des deutschen Kinos werden mal wieder prototypisch besetzt und liefern in erster Linie ihren gewohnten Standard ab (und oft nichtmal das). - Highlight ist allerdings Joachim Król, der seiner Rolle Glaubwürdigkeit und Leben gibt, dem man jeden Moment glauben möchte und der das Gesamtkonstrukt den Kitt liefert - inhaltlich und spielerisch -, ohne den es sicherlich komplett auseinander gefallen wäre.
Erfreulicherweise ist andererseits die Grundidee und das Konzept der Geschichte trotz all dieser Schwächen immer noch reizvoll genug, um 701 km als passables Roadmovie durchgehen zu lassen.
cnm
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