SLOW

SLOW ★★★★½
Filmstart: 21.03.2024 | FSK 12
Greta Grinevičiūtė, Kȩstutis Cicnėas | © Salzgeber



Litauen, Spanien, Schweden 2023

Genre: Liebesfilm
Länge: 108 Min.
Regie: Marija Kavtaradze
Buch: Marija Kavtaradze
Cast: Greta Grinevičiūtė, Kȩstutis Cicnėas u.a.
Kamera: Laurynas Bareiša
Schnitt: Silvija Vilkaitė
Musik: Irya Gmeyner, Martin Hederos, Vincent Barrière

Die Tanzlehrerin Elena gibt einen Kurs für Gehörlose und bucht kurzfristig einen Gebärdendolmetscher hinzu. Er, Dovydas, fühlt sich sofort wohl in ihrer Gegenwart, was offenbar auf Gegenseitigkeit beruht. Die beiden gehen spazieren, unterhalten sich, verstehen sich blendend, treffen sich wieder... und langsam entsteht etwas zwischen ihnen. Bei einer ersten vorsichtigen körperlichen Annäherung wird er ihr beibringen, dass er asexuell ist. - Eine schräge Situation für beide, und auch eine Zerreißprobe für das zarte Band zwischen ihnen, denn die Zuneigung ist da, doch die Bedürfnisse unterscheiden sich stark voneinander.

Sie gehen gemeinsam noch einen Schritt, und noch einen, werden ein Paar, irgendwie. Ihre Aufgabe wird sein, herauszufinden, ob unter der Prämisse, einander fremd zu sein und sich gleichzeitig nah sein zu wollen, überhaupt ein gemeinsames Leben machbar ist.

Regisseurin Kavtaradze lotet diese komplexe und total vertrackte Situation perfekt aus, gibt ihren Figuren Raum, verrät sie nie ans Effekthascherische, stellt das allzu Menschliche stets in den Mittelpunkt der Geschichte, die von absolut glaubwürdigen Figuren getragen wird. Mit ihrem Verzicht auf allzu einfache Antworten auf schwierige Fragen schafft sie einen wertvollen, weil differenzierten, mitfühlend klugen Film über ein im Kino stark unterrepräsentiertes Thema. 

Das ist ausgesprochen sehenswert!

cnm 

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