STOP MAKING SENSE

STOP MAKING SENSE ★★★★★★
Kinostart: 28.03.2024 | FSK 0
David Byrne | © by Jordan Cronenweth. Courtesy of A24



USA 1984
Genre: Dokumentation, Musik & Kunst
Länge: 88 Min.
Regie: Jonathan Demme
Mit: The Talking Heads: David Byrne, Tina Weymouth, Chris Frantz, Jerry Harrison, Bernie Worrell, Alex Weir, Steve Scales, Lynn Mabry, Edna Holt
Bildgestaltung: Jordan Cronenweth
Schnitt: Lisa Day
Musik: The Talking Heads

Legendär und von vielen KritikerInnen als bester Konzertfilm aller Zeiten bezeichnet, kommt STOP MAKING SENSE zum 40. Jahrestag wieder auf die große Leinwand. Im Jahr 1984 von Jonathan Demme gedreht, verfolgt der Film die intensiven Live-Auftritte von drei Abenden im Pantages Theater in Hollywood. Zu sehen und zu hören sind die denkwürdigsten Songs der Talking Heads. Anlässlich seines 40-jährigen Jubiläums wurde der Film in 4K neu restauriert. Burning down the house (again)!

Als Bühnenmensch kann ich sagen: das hier ist "großes Kino", damals wie heute. Der enorme Unterhaltungswert liegt nämlich im Fokus auf ein geradliniges Konzept und nicht, wie inzwischen Konsens, auf Pyrotechnik, Coolness, Kostümpomp und ähnlichem, überflüssigen Blendwerk begründet. Im Gegenteil: Bescheidenheit, Ironie und Reduktion erzeugen einen weit größeren Effekt. Sämtliche MusikerInnen sind - von sehr wohl gesetzten Ausnahmen abgesehen - in lässigen Grautönen gekleidet, die Show beginnt mit rudimentären Bühnenskelett (so, wie eine Bühne aussieht, bevor die Arbeiten begonnen haben) und mit dem Leadsänger David Byrne, der mit einem Tapedeck und seiner Gitarre kommt und den ersten Hit präsentiert (der übrigens ebenso glänzend funktioniert wie sämtliches Material gegen Ende der Show).

Nach und nach werden die Bühnenelemente seitlich eingeschoben, auf ihnen die MusikerInnen, die Musik wird satter und voller, der Gaudi ebenso. Tatsächlich hatte ich seinerzeit dieses Spektakel verpasst, darum fühlte es sich wie ein Geschenk an, nun das alles in bester Auflösung auf großer Leinwand erleben zu können. Gern hätte ich die Bildränder zur Seite geschoben, wäre in die Szene gesprungen, um mit zu jubeln und zu tanzen.

Damals war nicht alles besser, aber das hier schon. (Vgl. Shine A Light, Konzertdoku, USA 2008, R.: Martin Scorsese: routinierte Perfektion, null Seele). Versäumen Sie nicht, diese kunstvolle präsentation purer Lebensfreude im Kino zu genießen. Die Scheibe wird bei Erscheinen auf jeden Fall in meine Sammlung wandern. Amen.

cnm 

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