ABIGAIL

ABIGAIL ★★½☆☆☆
Filmstart: 18.04.2024 | FSK 16
Alisha Weir | © Universal Studios



USA 2024
Genre: Horrorkomödie, Horror
Länge: 109 Min.
Regie: Matt Bettinelli-Olpin, Tyler Gillett
Buch: Stephen Shields, Guy Busick
Cast: Melissa Barrera, Dan Stevens, Kathryn Newton, Will Catlett, Kevin Durand, Angus Cloud, Alisha Weir, Matthew Goode, Giancarlo Esposito
Kamera: Aaron Morton
Schnitt: Michael P. Shawver
Musik: Brian Tyler

Diese Kurz-review kann Spuren von Spoilern enthalten.

Der Auftrag klingt kinderleicht: eine Bande von Möchtegern-Kriminellen soll die kleine, wehrlose Abigail aus hochherrschaftlichem Hause entführen und als Lösegeld 50 Millionen Dollar kassieren. Wer wollte es ihnen vorwerfen, dass sie die Rechnung ohne das Kind gemacht haben! Das wird den Siegessicheren aber zu spät und schmerzlich bewusst, als sich herausstellt, dass Abigail kein gewöhnliches Kind ist, sondern eine Jägerin, die wenig bis gar kein Erbarmen kennt - und die gern mit ihrem Essen spielt.

Horrorfreunde, die es gern blutig mögen, werden hier satt bedient. Doch hat ein guter Horrorfilm ja viele Aspekte, die bedient sein wollen. Das ist hier weniger der Fall. Sämtliche Entführer* erfüllen auf ihre jeweilige Art ein absolutes Klischee (der harte Cop, die simple Tussi in Glitzer, die smarte Schöne usw.), was nicht allzu spannend wirkt, wäre da nicht das vermeintliche Opfer, das arme unschuldige Kind, das Stück für Stück die Maske fallen lässt, die Anwesenden (im verriegelten Gebäude) grausamst dezimiert und in einer der schönsten Szenen die vermeintlichen Täter verbal seziert bzw. aufs Übelste bloßstellt.

Nicht schön ist (mal wieder) der Umstand, dass auf die krassesten Bilder des Schreckens und des Gemetzels sämtliche Reaktionen der Eingesperrten kein bisschen hysterisch oder angstzerfressen ausfallen, sondern so gelassen, als hielten sie sich in einem Escape-Room auf. In meinen Augen immer wieder eines der größten Versäumnisse beim Horrorfilm. Zum Trost gibt es gelegentlich etwas zu Lachen, weil der Film sich selbst nicht über die Maßen ernst nimmt.

Hübsche und originelle Grundidee, die abgesehen vom opulenten Blutrausch weder den Bodycount noch den Psychoterror befriedigend konsequent um- bzw. durchsetzt.

cnm 

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