EVIL DOES NOT EXIST
EVIL DOES NOT EXIST ★★★★★☆
Originaltitel: Aku wa sonzai shinai | Filmstart: 18.04.2024 | FSK 12
Ryo Nishikawa | © Pandora Filmverleih |
Japan 2023
Genre: Drama, ElegieLänge: 106 Min.
Regie: Ryūsuke Hamaguchi
Buch: Ryūsuke Hamaguchi
Cast: Hitoshi Omika, Ryo Nishikawa, Ayaka Shibutani, Ryuji Kosaka
Kamera: Yoshio Kitagawa
Schnitt: Ryūsuke Hamaguchi, Azusa Yamazaki
Musik: Eiko Ishibashi
Kamera: Yoshio Kitagawa
Schnitt: Ryūsuke Hamaguchi, Azusa Yamazaki
Musik: Eiko Ishibashi
Takumi und seine Tochter Hana leben im Dorf Mizubiki in der Nähe von Tokio. Sie führen ein bescheidenes Leben im Einklang mit der Natur und schätzen die Abgeschiedenheit. Der Frieden wird allerdings gestört, als ein Unternehmen aus Tokio Pläne zum Bau einer Glamping-Anlage (Wortkombination aus Glamour und Camping) in unmittelbarer Nähe vorstellt. Schnell wird klar, dass ein solcher Luxus-Campingplatz schwerwiegende Folgen für alle Anwohnenden und das ökologische Gleichgewicht mit sich brächte. Um die Wogen zu glätten, schickt das Unternehmen zwei Vertreter nach Mizubiki. Doch statt einer Lösung bahnt sich eine tiefgreifende Veränderung an, die alle betrifft.
In den Presseinformationen wird vor allem darüber berichtet, dass die Kooperation des Regisseurs mit der Shootingstar-Komponistin das gesamte Projekt beflügelt und geprägt hat, dass sie eine wesentlich freiere Arbeit ausprobieren konnten, in der das audiovisuelle Moment eine größere Rolle spielt als das narrative - oder besser: das audiovisuelle das narrative Moment ist. Dieser freiere Geist führte soweit, dass streckenweise Leute aus der Crew während des Drehs mit entwickelten und sogar wichtige Parts vor der Kamera übernahmen.
Ohne dies im Vorfeld zu wissen, habe ich den Film als ungewöhnlich elegisch und schwebend erlebt, gleichzeitig aber auch mit enormer Bodenhaftung, weil die Dialoge darin sehr bedächtig und ruhig und glaubwürdig ablaufen. Auch, wenn sich mir die Gesamtheit nicht eindeutig erschlossen hat, nahm ich daraus ein Gefühl mit, dessen Tenor war: ob der Mensch ein Teil der Natur ist oder dessen Feind, entscheiden wir, und wir entscheiden es jeden Tag aufs Neue.
Eigentlich gefiel mir sogar dieses gewisse Maß an Ratlosigkeit nach dem Film, der die Handlungsstränge nicht zu einem eindeutigen Ende brachte, weil diese Art zu erzählen uns das Denken nicht abnimmt bzw. vorkaut, sondern vielmehr dazu anregt.
Sicherlich einer der ungewöhnlichsten Filme des Jahres, den ich sehr gerne noch einmal genießen würde.
cnm
Regisseur Hamaguchi hat auch Regie geführt beim überragenden Film Drive My Car aus dem Jahr 2021.
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