LATE NIGHT WITH THE DEVIL

LATE NIGHT WITH THE DEVIL ★★★★☆☆
Filmstart: 30.05.2024 | FSK 16
David Dastmalchian | © capelight pictures



Australien, Vereinigte Arabische Emirate 2023

Genre: Horror, Found Footage
Länge: 86 Min.
Regie: Cameron Cairnes, Colin Cairnes
Buch: Cameron Cairnes, Colin Cairnes
Casting: Leigh Pickford
Cast: Laura Gordon, Ian Bliss, Fayssal Bazzi, Ingrid Torelli, Rhys Auteri, Georgina Haig, Josh Quong Tart, Steve Mouzakis u.a.
Production Design: Otello Stolfo
Kamera: Matthew Temple
Schnitt: Cameron Cairnes, Colin Cairnes
Musik: Glenn Richards, 

Halloween, 1977. Es ist die Quotenwoche im US-Fernsehen: ein Millionenpublikum verfolgt das Live-Event, das eine ganze Nation erschüttern soll. Zu Gast: ein Medium, ein Magier, eine Expertin für Paranormales - und ein Mädchen, das angeblich von einem Dämonen besessen ist. Angesichts des Grauens der Ereignisse wurde der Mitschnitt dieses katastrophalen Ereignisses fast fünfzig Jahre lang unter Verschluss gehalten. Bis jetzt...

Late Night with the Devil bietet einen minutiös gebauten und atmosphärisch dichten Rückblick auf das Fernsehen der Endsiebziger und - vor allem - frischen Wind für das Horror-Genre. Die Idee, einen okkulten Vorgang vor den Augen der Öffentlichkeit zu einer Zeit zu platzieren, in der die Medien noch deutlich unschuldiger waren (zumindest dem Anschein nach), ist wirklich neu. Hier stimmen nicht nur Kostüm, Farbgebung, Bildformat usw., sondern auch und vor allem die Typen bzw. die psychologische Führung bis in jede kleine Komparsenrolle.

Obwohl der Film unter 90 Minuten bleibt, ist es gelungen, die Spannung ganz allmählich aufzubauen (auch sehr typisch für diese Zeit), sodass der krasse Showdown umso mehr durchschlägt. - Allein, das "found footage", das während der Werbepausen entstanden sein soll, macht m.E. logisch keinen Sinn, denn es ist ausgesprochen sauber in Bild und Ton mit mehreren Kameras und eher kinoformatig (also breiter als das Fernsehbild der 70er) umgesetzt. 

Hier kippt die schöne Illusion eines Vintageformats in eine ganz übliche Filmsprache und wirft mich aus der schaurig-schönen Vintage-Welt.

Zu guter Letzt gibt's dann noch ein paar Wendungen, die es kaum gebraucht hätte, die den Erklär-Bär geben und die den schönen Minimalismus des Beginns verraten, die wirken, als hätte man der Grundidee nicht genügend vertraut und sich verpflichtet gefühlt, ein noch größeres als "nur" ein solides Ganzes aufzutischen.

Dennoch ist dies ein besonderes, ein inspiriertes und kraftvolles Horrorstück, das Genrefreunde auf keinen Fall verpassen dürfen!

cnm 

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