ALIEN: ROMULUS

ALIEN: ROMULUS ★★★★☆☆
Filmstart: 15.08.2024 | FSK 16
Cailee Spaeny | © Walt Disney Germany



USA 2024
Genre: SciFi, Horror, Thriller
Länge: 120 Min.
Regie: Fede Alvarez
Buch: Fede Alvarez, Rodo Sayagues
Original Vorlage: Dan O'Bannon, Ronald Shusett
Casting: Sydney Shircliff, Mary Vernieu
Cast: Cailee Spaeny, Isabela Merced, David Jonsson Fray u.a.
Kamera: Galo Olivares
Schnitt: Jake Roberts
Musik: Benjamin Wallfisch

Während eine Gruppe junger Weltraumkolonisatoren auf einer Entdeckungstour in den Tiefen des Universums eine verlassene Raumstation plündert, trifft sie auf die unerbittlichste und tödlichste Lebensform des Universums. Es beginnt ein nervenzerfetzender Kampf ums Überleben.

Wer sich fürs Genre SciFi/Horror interessiert, kennt natürlich Alien (1979) von Ridley Scott, den ersten und Maßstäbe setzenden ersten Film des späteren Franchise. Scott fungiert hier als Produzent, also steht auf jeden Fall ein Vergleich an.

Der neueste Teil, der im Kern der Geschichte zu den Ursprüngen zurückkehrt, bietet auf den ersten Blick einen extrem hohen Unterhaltungswert: Kulissen, das Raumschiffinnere, die raffinierte Kamera/Lichtsetzung und - vor allem - deutlich erkennbare Fragmente der orchestralen Musik von damals (Jerry Goldsmith), kombiniert mit modernen, so minimalistischen wie wortwörtlich durchschlagenden, perkussiven Sequenzen ergeben ein beeindruckendes Ganzes. Neben einer halbwegs interessanten Figurenzeichnung (AI mal erfreulich weit weg vom Schwarzweiß) dürfen wir die digitale Wiederbelebung des von Ian Holm (1931-2020) gespielten Roboters Ash erleben - technisch noch nicht ganz einwandfrei, doch zumindest für Fans auf eigene Art elektrisierend. Gegen Ende überschlägt sich das SciFi Spektakel dann fast in Sachen Spannung und neuen Schauwerten, Ekelschwelle und Kreaturdesign - ob das alles nötig gewesen wäre, entscheiden natürlich Sie.

Meine Kritikpunkte am Film sind folgende: der Cast ist mit durchschnittlich Mitte 20 ein paar Jahre zu jung. Schauspieler, die noch keine Sorgen- oder Lachfältchen oder Ähnliches haben und ihr Leben gerade erst beginnen, können i.d. Regel noch nicht über die Lebenserfahrung verfügen, um alle wichtigen Emotionen (vor allem: Angst) mit aller Wucht zu spielen. Ihre Figuren bleiben flach. Somit geriert sich Alien: Romulus denn auch eher als Action-Spektakel denn als echter Horror-Schocker. Leider wurde auch der große Fehler begangen, das (kreativ überaus gelungene) Alien entschieden zu oft in Großaufnahme zu präsentieren, was unweigerlich zu einer Abnutzung, also wieder zu einer Einbuße des Schreckens führt. In diesen Punkten steht Alien: Romulus weit hinter seinem Vorbild.

Zwar erreicht die neueste Produktion nicht die Signifikanz und Nachwirkung des Vorbilds, doch ist sie - verstanden als Verneigung vor dem initialen Werk, respektvoll zitierend und die Zitate noch ausbauend - in jedem Fall sehens- und erlebenswert.

cnm 

Ich frage mich, ob Ian Holm zu Lebzeiten sein OK gab für einen Avatar seiner physikalischen Erscheinung und Stimme, und wem nun eigentlich die Rechte an der Leistung gehören...

Kommentare

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