PARIS PARADIES

PARIS PARADIES ★★☆☆☆☆
Originaltitel: Paris Paradis | Filmstart: 08.08.2024 | FSK 12
Gwendal Marimoutou, Ben Aldridge | © Christophe Offret



Frankreich 2024
Genre: schwarze Komödie
Länge: 108 Min.
Regie: Marjane Satrapi
Buch: Marie madinier, Marjane Satrapi
Casting: Gérard Moulévrier
Cast: Monica Bellucci, 
Kamera: Maxime Alexandre
Schnitt: Stéphane Roche
Musik: Jean-Paul Mugel, Simon Poupard, Pierre-Jean Labrusse

Ein halbes Dutzend Menschen, die einander nicht kennen und womöglich nie begegnen:
Die ehemals gefeierte Opernsängerin Giovanna wurde irrtümlich für tot erklärt und wartet nun ungeduldig darauf, dass ihr Vermächtnis von der Presse ausgiebig gewürdigt wird. Die Teenagerin Marie-Cerise wird gekidnappt, gerade als sie sich von einer Brücke stürzen möchte. Edouard, anerkannter Host einer TV Sendung zum Thema Grenzerfahrungen und Kriminalistik, wird mit einer Diagnose konfrontiert, die seine Denkroutine auf den Kopf stellen soll. Für Mike ist es tägliche Routine, als Stuntman vor laufender Kamera sein Leben zu riskieren - derweil nimmt er das Leben leicht. Dolorès wechselt routinemäßig vom Asthmaspray zur Zigarette. Die Warnungen der Tochter sind ihr egal: sie hat einen Pakt mit Gott geschlossen.

Dies ist eine lose Andeutung der diversen Geschichten des Films, welche selbstredend noch weitere Figuren mit sich bringen. Die Regisseurin hat sich wahrlich viel vorgenommen mit einem Projekt, das ganz offensichtlich das Leben feiern soll, und zwar über abgründigen, schwarzen Humor. Leider hat sie sich eindeutig übernommen! Als Serie hätte ihr Projekt gelingen können, aber auf Spielfilmlänge entsteht ein entsetzliches Wirrwar, in dem kein dramaturgischer Bogen mehr möglich ist, in dem viele Figuren deutlich zu kurz kommen, nur wie in Erzählfetzen vorkommen, andere hingegen nervend redundant. Auch der Humor funktioniert nur leidlich; da die meisten Figuren unglaubwürdig, oberflächlich und skizzenhaft bleiben, wird zu brachialen Mitteln gegriffen, die schon ins Geschmacklose driften und einen innerlich - weil ratlos - verstummen lassen.

Zu guter Letzt wird in einem abschließenden Statement auch noch die Lesart dieses Konvoluts an Schicksalen vorgetragen, was es wahrlich nicht gebraucht hätte. - Wie gern hätte ich den neuen Film von Marjane Satrapi, der Regisseurin von Persepolis (2007) gemocht!

cnm 

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