HEAVEN STOOD STILL - MUSIK UND LEBEN DES WILLY DEVILLE

HEAVEN STOOD STILL - MUSIK
UND LEBEN 
DES WILLY DEVILLE
Originaltitel: Heaven Stood Still: The Incarnations of Willy DeVille | Filmstart: 31.10.2024

Willy DeVille | © Arsenal Filmverleih



USA 2022
Genre: Dokumentarfilm, Musik, Porträt
Länge: 87 Min.
Regie: Larry Locke
Buch: Larry Locke
Mit: Willy DeVille, Ben E. King, Chris Frantz, Peter Wolf, Jack Nitzsche u.v.m.

Der Dokumentarfilm des Amerikaners Larry Locke portraitiert das Leben und die Musik eines unverwechselbaren Künstlers, der sowohl zu Lebzeiten als auch posthum viel zu wenig Anerkennung für seine einzigartige Position innerhalb der traditionellen amerikanischen Musik der 1970er, -80er und -90er erhalten hat.

DeVille (1950-2009) begann seine Musikkarriere in der New Yorker CBGB-Punkszene der 1970er Jahre mit seiner Band Mink DeVille. Als Billy Borsey in der Fabrikstadt Stamford, Connecticut, geboren, hat er sich eine völlig einzigartige Identität geschaffen. Seine Liebe zu Musik und Filmen waren seine Inspiration und sein Weg hinaus in die Großstadt. Seine kraftvolle Singstimme und sich ständig weiterentwickelnde Bühnenfiguren beschworen abenteuerliche Streifzüge in Rhythm and Blues, Cajun, Salsa, Mariachi und Tejano-Musik. Mit seiner „Spanish-Americana“ war er eine der originellsten und romantischsten Figuren der Rock-Ära. DeVille hat in seiner 35-jährigen Karriere eine Million Platten in Europa verkauft, mit Hits wie Spanish Stroll, Hey Joe, You Better Move On, Demasiado Corazon. Für den Titelsong des Films „Princess Bride“ wurde er für einen Oscar nominiert.


Dieses aus zahllosen Originalaufnahmen, Konzertmomenten und Interviews mit dem Künstler selbst und seiner engsten Entourage bestehende Porträt ist zwar an manchen Stellen etwas geschludert (Mehrfachverwendung von Bildern und Tönen, Schwarzblenden ohne erkennbaren Sinn), doch entsteht ein dichtes und wie mir scheint unverfälschtes Bild eines durch und durch menschlichen Künstlers, der nichts Anderes wollte als zu performen - und der dazu das entsprechende enorme Talent mitbrachte. In jungen Jahren erinnert seine Stimme so stark an Mick Jagger, dass man meinen könnte, er sei Konkurrenz für den jungen Superstar gewesen. Möglicherweise blieb ihm der größere Erfolg verwehrt, weil er sich weder in Schubladen stecken ließ, noch musikalisch linear blieb. Vielmehr spielte DeVille mit Erscheinungsbildern und musikalischen Genres, weil sein intrinsisches Interesse so breit gestreut war.

Für Fans sicherlich ein must-see, für jene, die DeVille nicht oder kaum kennen ein interessantes Zeitdokument.

cnm 

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