NOSFERATU - DER UNTOTE
NOSFERATU - DER UNTOTE ★★☆☆☆☆
Originaltitel: Nosferatu | Start: 02.01.2025 | FSK 16, feiertagsfrei
USA 2024
Länge: 132 Min.
Regie: Robert Eggers
Buch: Robert Eggers
Nach: Henrik Galeen, Bram Stoker
Casting: Kharmel Cochrane
Buch: Robert Eggers
Nach: Henrik Galeen, Bram Stoker
Casting: Kharmel Cochrane
Cast: Lily-Rose Depp, Nicholas Hoult, Bill Skarsgård, Aaron Taylor-Johnson, Emma Corrin, Ralph Ineson, Simon McBurney, Willem Dafoe u.a.
Kamera: Jarin Blaschke
Schnitt: Louise Ford
Musik: Robin Carolan
Kamera: Jarin Blaschke
Schnitt: Louise Ford
Musik: Robin Carolan
Schon lange bevor der junge, unbescholtene Immobilienmakler Thomas Hutter persönlich nach Transsylvanien berufen wird, um einem mysteriösen Graf Orlok zu Diensten zu sein, ist seine wunderschöne Frau bereits heimgesucht. Sie träumt, sie fantasiert, sie verfällt in tranceartige Rauschzustände... denn sie hört die Stimme des Grafen, des Untoten, der nach ihr ruft, der sich mit ihr wird vereinen wollen - und zwar schon bald. Die Geschichte ist hinlänglich bekannt und prominent umgesetzt worden; vom Regisseur Eggers hatte sie bereits Besitz genommen, als er noch sehr jung war: da trieb sie ihn um, inszenierte er sie mit seinen zu der Zeit begrenzten Möglichkeiten, fiel auf und kam so zur Regie. Heute bezeichnet er Nosferatu - Der Untote als seinen bislang persönlichsten Film.
Vor allem, wenn man seine Arbeit The Witch ins Sichtfeld nimmt, aus der Eggers einige Momente kopieartig in Nosferatu eingebaut hat, wird klar, dass sein bisheriger kreativer Weg zu diesem Film geführt hat. Auffallend perfekt ist das Ergebnis, die Sprechenden stets leicht künstlich ins Bild drapiert (frontal oder seitlich), in faszinierenden Dekors, vollendet ausgeleuchtet und mit Inbrunst ihre Mono- und Dialoge reproduzierend. Das macht natürlich zunächst einen vornehmen Eindruck, ist mir aber zu fokussiert auf die Form! Kaum je haben die Menschen in dieser Geschichte anderes zu tun als zu stehen und zu sprechen. Etwas mehr Alltagsgeschehen wie etwa Betten machen, Schuhe putzen, Dinge von hier nach da tragen etc. hätte das Horrorspektakel m.E. sowohl zugänglicher als auch lebendiger gemacht. Denn eine etwaige Identifikation mit den Personen ist für ein intensives (Mit)Erleben des Geschehens entscheidend.
Schauspielerisch gibt es nicht nur nichts auszusetzen, sondern vielmehr zu bestaunen - vor allem Bill Skarsgård, der mit Anfang 30 einen halb verwesten, quasi ewig lebenden Untoten in einer erstaunlichen Maske bespielt, dass man diese Figur im Leben nicht mit Skarsgård in Verbindung bringen würde, würde ich schon als lupenreines Spektakel einstufen.
Formal perfektes, schillerndes Horrorkino, das sich inhaltlich allerdings arg vor sich hin schleppt und Dank der konsequent akkuraten Inszenierung ein wenig nach Rezitationstheater riecht. Möglich, dass ich diesen Nosferatu in einer Ewigkeit besser goutieren kann.
cnm
Der Film erhielt das Prädikat besonders wertvoll.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen