RICH FLU

RICH FLU ★★★☆☆☆
Start: 12.12.2024 | FSK 12
Mary Elizabeth Winstead | © Leonine



Spanien 2023
Genre: Thriller, Drama
Länge: 117 Min.
Regie: Galder Gaztelu-Urrutia
Buch: Galder Gaztelu-Urrutia, Pedro Rivero, Sam Steiner, David Desola
Casting: Alejandro Gil u.a.
Cast: Mary Elizabeth Winstead, Rafe Spall, Lorraine Bracco, Dixie Egerickx, Timothy Spall, Jonah Hauer-King, César Domboy, Dayana Esebe, Richard Sammel, Alexandra Masangkay, Greg Orvis u.a.
Kamera: Jon D. Domínguez
Schnitt: Haritz Zubillaga
Musik: Aránzazu Calleja

Ein neues Virus bricht aus und rafft die reichsten und einflussreichsten Menschen der Welt dahin. Ausgerechnet zu dem Zeitpunkt, als Laura kurz davor steht, all ihre Träume vom sozialen Durchbruch zu verwirklichen! Die leitende Angestellte einer aufstrebenden Streaming-Plattform wird dank einer überraschenden Beförderung in die elitärsten Kreise aufgenommen, kann ihre Tochter Anna auf die exklusivsten Schulen schicken und muss sich keine finanziellen Sorgen mehr machen. Doch das Virus schlägt immer breitere Schneisen in die westliche Gesellschaft: Wirtschaftsimperien wanken, der Aktienmarkt knickt ein, und ein flächendeckendes Chaos bricht aus. Als alle Reichen versuchen, sich aus den Metropolen in Sicherheit zu bringen, flüchtet auch Laura gemeinsam mit ihrer Tochter, ihrem Mann und ihrer Mutter über eine hochriskanten Route aus Europa. Aber es überhaupt einen räumlich sicheren Abstand zum Virus geben?

Die Prämisse von Rich Flu ist eine wunderbare zynische: die seit ewig geltenden Gesetzmäßigkeiten einer kapitalistischen Gesellschafts- und Hackordnung werden mal eben um 180 Grad gedreht und auf den Kopf gestellt. Plötzlich versuchen alle Superreichen, ihre Kohle möglichst schnell loszuwerden - natürlich aus niedersten Beweggründen, nämlich purem Selbsterhaltungstrieb! Damit erinnert diese Arbeit an Filme wie Triangle of Sadness oder New Order.
Leider schmeckt mir aber das gewählte Genre (nämlich Drama bzw. Thriller) nicht. Wie sollen, ja wie könnten wir denn mit Menschen, die eben noch im Geld schwimmen und der Welt beiläufig ins Gesicht spucken, urplötzlich Empathie und Mitgefühl entgegenbringen? Genau dazu scheint der Film allerdings aufzurufen, denn die Inszenierung ist auf Realismus getrimmt und nicht auf Groteske. Da stellt sich bei mir alles quer. - Wie schade und was für ein großes Versäumnis, dass aus dieser pikanten Grundidee keine klirrende Satire der groben Übertreibungen gezimmert wurde - es wäre das reine Vergnügen gewesen!

Immerhin wird im letzten Moment noch knapp aber klar herausgestellt, dass verderbte Menschen immer verderbte Menschen bleiben werden; das hat mich ein klein wenig mit dem Film versöhnt.

cnm 

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