ON SWIFT HORSES
ON SWIFT HORSES ★★★★★☆
Start: 29.05.2025 | FSK 12
USA 2025
Länge: 119 Min.
Regie: Daniel Minahan
Buch: Bryce Kass
Nach: Shannon Pufahl
Casting: Laura Rosenthal, Kim Ostroy
Buch: Bryce Kass
Nach: Shannon Pufahl
Casting: Laura Rosenthal, Kim Ostroy
Cast: Daisy Edgar-Jones, Jacob Elordi, Will Poulter, Diego Calva, Sasha Calle, Don Swayze, Ryan Fitzgerald, Andrew Keenan-Bolger u.a.
Kamera: Luc Montpellier
Schnitt: Robert Frazen, Kate Stanford, Joe Murphy
Musik: Mark Orton
Kamera: Luc Montpellier
Schnitt: Robert Frazen, Kate Stanford, Joe Murphy
Musik: Mark Orton
Kalifornien in den 1950er Jahren. Muriel und ihr Mann Lee, der gerade als Soldat aus dem Korea-Krieg heimgekehrt ist, wollen sich im sonnigen Bundesstaat ein Bilderbuchleben aufbauen: Mann, Frau, Haus, Kinder... Ihren Traum wollen sie gemeinsam mit Lees Bruder verwirklichen, dem charismatischen Spieler Julius. Doch das unbeschwerte Trio endet abrupt, als Julius nach Las Vegas verschwindet. Dort hält er sich mit Poker und Glücksspiel über Wasser – und macht eine neue Bekanntschaft. Währenddessen fühlt sich Muriel in ihrem vermeintlich perfekten Alltag zunehmend gefangen; sie sehnt sich nach mehr im Leben als der amerikanischen Pflichterfüllung als Frau. Bei heimlichen Pferdewetten findet sie neuen Thrill und Glück. Und entdeckt bald eine neue Seite an sich.
Dies ist formal glänzendes, altmodisches Kino in jeder Hinsicht. Und ich spreche nicht von der hier dargestellten "guten alten Zeit" - mitnichten! Regisseur Mianhan zeichnet präzise, differenziert und tiefgreifend die Schichten, die sich hinter perfekten Fassaden finden. Wenn das so glamourös fotografiert (und auch vertont von Komponist Mark Orton) geschieht, beginnen Form und Inhalt miteinander zu spötteln: Perfektion gegen Lebenslügen, Schein gegen Sein.
Eigentlich dürfte On Swift Horses ein Film sein, der jemandem wie Donald Trump so gar nicht in den Kram passt, denn für den sind die gesittet-konservativen 1950er sicherlich heiliges Terrain. Für mich war diese kunstvolle Entblößung verzweifelter Heuchelei ein Hochgenuss, denn wie oft entsteht bei jedem von uns irgendwann dieser Zwiespalt?
Auch enthält diese melancholische Erzählung über die Unvermeidbarkeit des Unglücks Spuren von Misfits (USA 1960, R.: John Huston) und jüngeren Kino-Highlights, deren Titel hier genannt aber zu deutlich spoilern würden.
Auch enthält diese melancholische Erzählung über die Unvermeidbarkeit des Unglücks Spuren von Misfits (USA 1960, R.: John Huston) und jüngeren Kino-Highlights, deren Titel hier genannt aber zu deutlich spoilern würden.
Treffsichere Studie über das, was uns allen blüht - einst wie heute -, wenn wir nicht ganz einfach ehrlich zueinander und zu uns selbst sind. Nachdrückliche Empfehlung!
cnm

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