RUST - LEGENDE DES WESTENS
RUST - LEGENDE DES WESTENS ★★★★½☆
Originaltitel: Rust | Start: 01.05.2025 | FSK 12
USA 2025
Genre: WesternLänge: 139 Min.
Regie: Joel Souza
Buch: Joel Souza
Cast: Alec Baldwin, Patrick Scott McDermott, Frances Fisher, Josh Hopkins, Travis Fimmel, Jake Busey, Todd Bryant u.a.
Buch: Joel Souza
Cast: Alec Baldwin, Patrick Scott McDermott, Frances Fisher, Josh Hopkins, Travis Fimmel, Jake Busey, Todd Bryant u.a.
Kamera: Halyna Hutchins, Bianca Clyne
Schnitt: David Andalman
Musik: Lilie Bytheway-Hoy
Schnitt: David Andalman
Musik: Lilie Bytheway-Hoy
Wyoming in den 1880ern. - Als dem 13-jährigen Waise Lucas Hollister aufgrund eines tragischen Vorfalls der Galgen droht, eilt ihm der berüchtigte Gesetzlose Harland Rust zu Hilfe. Dieser entpuppt sich als Großvater des Jungen, von dem dieser zuvor noch nie etwas gehört hatte. Doch Rusts Rückkehr aus der Versenkung schlägt Wellen: Nach der erfolgreichen Rettungsaktion befinden sich die beiden auf der Flucht – dicht gefolgt vom gefürchteten Kopfgeldjäger Fenton „Preacher“ Lang, der Rusts Steckbrief schon lange mit sich trägt. Auf ihrer gefährlichen Reise durch die unendlichen Weiten des Wilden Westens lernen sich die beiden Flüchtigen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, näher kennen. Um zu überleben, müssen sie zusammenhalten und versuchen, einander zu vertrauen, während die Schatten ihrer Vergangenheit an ihren Versen kleben.
Es fühlt sich an wie ein Ding der Unmöglichkeit, über diesen Film wie über einen ganz normalen Western (oder: über einen ganz normalen Film) zu schreiben angedenk des Umstandes des tragischen Todes der jungen Kamerafrau Halyna Hutchins, von Alec Baldwin getötet ohne Vorsatz; die Waffe war scharf, es folgte der Prozess, Baldwin wurde schuldfrei gesprochen, die Waffenmeisterin verurteilt.
Der Ehemann der Kamerafrau befürwortete eine Fertigstellung der Arbeit zum Andenken an seine Frau, außerdem geht aller Gewinn an die Familie.
Während der Vorführung war meine Wahrnehmung bzw. mein Bewusstsein also stets zweigeteilt in eines, welches einen Film schaut und eines, das die Ereignisse hinter dem Film wähnt oder zu detektieren sucht. Die Geschichte um das ungleiche Gespann auf der Flucht ist solide erzählt, wenn auch nicht mitreißend und schon gar nicht auf dramaturgischen Höhen. Zu skizzenhaft bleiben viele Figuren, die eigentlich mehr Eigenleben hätten mitbringen müssen, um die Story auszufüttern. Im Kern also beobachten wir den Alten und seinen Enkel, der nichts mehr will als den kleinen Bruder wiederzusehen, den er zurücklassen musste. Bezeichnenderweise müssen sie sich unterwegs der Kopfgeldjäger erwähren, und es wird geschossen und gemordet, dass die US Waffenlobby ihre helle Freude haben dürfte. Ironie des Drehbuchs...
Der Ehemann der Kamerafrau befürwortete eine Fertigstellung der Arbeit zum Andenken an seine Frau, außerdem geht aller Gewinn an die Familie.
Während der Vorführung war meine Wahrnehmung bzw. mein Bewusstsein also stets zweigeteilt in eines, welches einen Film schaut und eines, das die Ereignisse hinter dem Film wähnt oder zu detektieren sucht. Die Geschichte um das ungleiche Gespann auf der Flucht ist solide erzählt, wenn auch nicht mitreißend und schon gar nicht auf dramaturgischen Höhen. Zu skizzenhaft bleiben viele Figuren, die eigentlich mehr Eigenleben hätten mitbringen müssen, um die Story auszufüttern. Im Kern also beobachten wir den Alten und seinen Enkel, der nichts mehr will als den kleinen Bruder wiederzusehen, den er zurücklassen musste. Bezeichnenderweise müssen sie sich unterwegs der Kopfgeldjäger erwähren, und es wird geschossen und gemordet, dass die US Waffenlobby ihre helle Freude haben dürfte. Ironie des Drehbuchs...
Damit komme ich zum eigentlichen Star des Films: den Bildern, also der Kamerafrau Hutchins. Diese wurde bereits als vielversprechendes Talent gehandelt und ist posthum als Ehrenmitglied in die American Society of Cinematographers aufgenommen worden. Ein Glück, dass die Nachfolgerin über Anweisungen verfügte, nach denen sie die Arbeit zu einem konsistenten Abschluss bringen konnte. An diesen epischen, staubigen Landschaften in magischem Licht kann man sich nicht satt sehen. Sie erzählen mehr als jeder Dialog. Nur sie wären für mich ein Grund, den Film noch einmal anzuschauen.
Es schnürt mir den Hals zu, wenn ich daran denke, dass ein Text über diese Arbeit nur ungenügend (oder falsch oder deplatziert) sein kann, weil die Umstände ihrer Entstehung so schwer einzuordnen oder je ganz eindeutig sein werden. Also setze ich mich in Gedanken einfach nochmal ins Kino und schaue und staune ob der makellosen Fotografie.
cnm
Halyna Hutchins, 1979 - 2021


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