THE WEDDING BANQUET

THE WEDDING BANQUET ★★★★☆☆
Start: 05.06.2025 | FSK t.b.a.
Han Gi-chan, Youn Yuh-jung, Kelly Marie Tran | © Luka Cyprian Bleecker Street

USA 2025
Genre: Komödie, LGBTQ
Länge: 103 Min.
Regie: Andrew Ahn
Buch: Andrew Ahn, James Schamus
Nach: Ang Lee, Neil Peng, James Schamus
Casting: Jenny Jue
Cast: Bowen Yang, Lily Gladstone, Kelly Marie Tran, Han Gi-Chan, Bobo Le, Camille Atebe, Joan Chen, Youn Yuh-Jung
Kamera: Ki Jin Kim
Schnitt: Geraud Brisson
Musik: Jay Wadley

Eine kleine Hochzeit? Nicht mit koreanischer Großmutter! Zweckehe mit lesbischer Freundin, weil der eigentliche Partner (noch) nicht bereit ist? Darf Oma nie erfahren! Das Problem: Oma sitzt schon im Flieger. Für Enkel Min und seine Clique heißt es jetzt: Alles auf normal...
In dieser Komödie voller Herz, Queerness, kulturellen Identitätsrangeleien und sämtlichen Katastrophen, die mit Familie und Hochzeiten einhergehen, stellt sich trotz allem die Frage: Wird es ein "Ja" zu Glück und wahrer Liebe geben? 

Mit dem Vorbild für diesen Film - Das Hochzeitsbankett (USA, Taiwan 1993, R.: Ang Lee) - wurde bereits pointenreich und beseelt Stellung genommen zu der Unvereinbarkeit von homosexuellen Liebesbeziehungen mit den konservativen koreanischen Werten in. Da kann es sich auf jeden Fall lohnen, nach gut 30 Jahren den Stoff neu aufzunehmen, den Staub wegzupusten und mit einzubringen, was sich diesbezüglich in der Gesellschaft so alles verändert hat - ob nun zum Besseren oder zum Nachteil.

Ich hatte zunächst Probleme, in die Geschichte rein zu finden, da mir die langen, dialoglastigen Passagen allzu konstruiert und kopflastig, irgendwie steril erschienen. Vielleicht wäre das auch so geblieben, doch bringt die Figur der Oma (glänzend: Youn Yuh-jung, die für ihre Rolle in Minari mit dem Oscar® geehrt wurde) Leben und Spannung in die Sache. Wie, sei hier nicht verraten, aber da im Grunde alles Geschehen aus ihrer Perspektive erzählt wird, steht und fällt das Filmgebäude mit ihr. Und dann wird es besser, dann wird es lustig, überraschend, dann verzeihe ich dem Drehbuch auch unnötige Schlenker in Richtung Unglaubwürdigkeit oder Soap-Drama.

Für ein einige geschliffene Szenen und Bonmots lohnt der Film allemale. Zwar ersetzt er das Vorbild nicht, fügt ihm aber schöne, zeitgemäße Nuancen hinzu. - Herzerwärmend!

cnm 

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