MIROIRS NO. 3
MIROIRS NO. 3 ★½☆☆☆☆
Start: 18.09.2025 | FSK 12
Deutschland 2025
Länge: 86 Min.
Regie: Christian Petzold
Buch: Christian Petzold
Casting: Alexandra Montag
Buch: Christian Petzold
Casting: Alexandra Montag
Cast: Paula Beer, Barbara Auer, Matthias Brandt, Enno Trebs
Kamera: Hans Fromm
Schnitt: Bettina Böhler
Kamera: Hans Fromm
Schnitt: Bettina Böhler
Nach einem Autounfall, den ihr Partner nicht überlebt hat, sie hingegen körperlich unversehrt zurückließ, findet die Berliner Klavierstudentin Laura für eine Weile Obhut im Haus der freundlichen Betty. Es scheint, als seien die beiden Frauen allein im Haus, in dem Laura bald zur Ruhe findet und sich von ihrer Traumatisierung erholt, doch gesellen sich - Gästen gleich - Ehemann und Sohn immer wieder dazu, hauptsächlich zu gemeinsamen Mahlzeiten. Meist halten sich die beiden Männer in einer nah gelegenen Werkstatt auf. Die Männer sind es, die hier wie Gäste wirken, nicht die Fremde. Was oberflächlich betrachtet wie ein Idyll wirkt, lässt bei näherem Hinsehen dunkle Schatten erahnen. Ein Geheimnis deutet sich an, das nicht für immer im Verborgenen bleiben kann.
Der renommierte Regisseur Petzold mutet uns mit seiner neuen Arbeit einen Auswuchs an behaupteter Symbolik und Rätselhaftigkeit zu, einen Film, der vorn und hinten nicht aufgeht. Allzu sinnlos und behauptet sind viele der erzählten Vorgänge, allzu steif, flach und stereotyp jede einzelne seiner Figuren. Beispiel: Laura und ihr Partner verunglücken mit dem Auto. Sie liegt Meter vom Wagen weg auf dem Boden, wurde also hinausgeschleudert. Momente später stellt ein Sanitäter fest, sie müsse nicht ins Krankenhaus, sie könne gleich zur Erholung bei der gastfreundlichen Betty bleiben, so die das erlaube (Also kein Röntgen, wozu auch).
Die Klavierstudentin muss auch nicht zurück nach Berlin, sie muss auch niemanden anrufen - offenbar hat sie keinerlei Verpflichtungen und kann einfach mal eben auf dem Land verweilen.
Die Klavierstudentin muss auch nicht zurück nach Berlin, sie muss auch niemanden anrufen - offenbar hat sie keinerlei Verpflichtungen und kann einfach mal eben auf dem Land verweilen.
Und so geht es immer weiter; nach Logik und Wahrscheinlichkeiten dürfen wir hier nicht fragen, sonst halten wir dies vermeintlich enigmatische Narrativ (das im übrigen schneller entschlüsselt ist als der Regisseur sich wohl das dachte) im Kopf nicht aus. Und ganz nebenbei: ab einem bestimmten Punkt wollte ich keinen gedankenversunkenen Blick durch wehende Gardinen durchs Fenster hinaus ins Grüne nicht mehr sehen... Das Ende sei hier inhaltlich nicht verraten; ich möchte nur festhalten, dass es mir lieblos, kryptisch und wie übers Knie gebrochen vorkam.
Mir scheint, dass es Regisseure gibt, die bereits so lange etabliert sind, dass ihnen bedauerlicherweise im Vorfeld einer Produktion niemand mehr auf die Finger zu hauen wagt. In diesem Fall wäre das dringend nötig gewesen.
Mir scheint, dass es Regisseure gibt, die bereits so lange etabliert sind, dass ihnen bedauerlicherweise im Vorfeld einer Produktion niemand mehr auf die Finger zu hauen wagt. In diesem Fall wäre das dringend nötig gewesen.
cnm

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