HOME IS THE OCEAN
HOME IS THE OCEAN ★★★★★☆
Originaltitel: | Start: 25.09.2025 | FSK 6
Schweiz 2024
Genre: Dokumentarfilm (Langzeit)Länge: 94 Min.
Regie: Livia Vonaesch
Buch: Livia Vonaesch
Mit: Familie Schwörer, den Eltern Dario und Sabine und den Kindern Salina, Andri, Noé, Alegra, Mia und Vital
Buch: Livia Vonaesch
Mit: Familie Schwörer, den Eltern Dario und Sabine und den Kindern Salina, Andri, Noé, Alegra, Mia und Vital
Kamera: Livia Vonaesch, Robert Wittmer, Mike Krishnatreya, Peder Pedersen, Ben Leoni, Marcel Karp
Schnitt: Sabine Krayenbühl, Rocco Wolf, Fabian Kaiser
Musik: Diego Baldenweg, Nora Baldenweg, Lionel Baldenweg
Schnitt: Sabine Krayenbühl, Rocco Wolf, Fabian Kaiser
Musik: Diego Baldenweg, Nora Baldenweg, Lionel Baldenweg
Die Eheleute Schwörer (Sabine und Dario) verbringen seit zwanzig Jahren ihr Leben auf den Weltmeeren, die sie besegeln. Dokumentaristin Livia Vonaesch hat sie unfassbare sieben Jahre lang begleitet und bietet uns tiefe Einblicke in das Leben der Familie (am Ende sind sechs Kinder mit auf dem Boot, davon ein Neugeborenes): die Routine, die Freude, die Freiheit, die Eingrenzungen, der Mangel an Privatsphäre, der Zusammenhalt, die Verantwortung und und und. Die Mission der Eltern ist eindeutig. Sie leben vor, was es heißt, in der Welt Stellung zu beziehen und Taten Worten vorzuziehen. Sie besuchen Schulen (wenn an Land), sie halten Vorträge, fischen mit SchülerInnen Plastik aus dem Meer, sie entnehmen Wasserproben für Analysezwecke. Ihre Kinder machen bei (fast) allem mit. Sie lernen sehr früh, in der Nacht Wache zu halten, auf die Maste zu steigen und die richtigen Knoten zu fertigen; im Prinzip sind sie sehr früh erwachsen - und dürfen doch auch Kinder sein. Die Kids wirken beim Spiel auf dem Boot glücklicher als die meisten, die man an Land, in den Städten wohlbehütet und ohne größere Gefahren aufwachsen sieht. Zumeist übernimmt die Mutter die Schulbildung (und zweifelt im Interview an ihrer Befähigung hierzu).
Vonaeschs Arbeit gefällt mir deshalb sehr gut, weil sie den Balanceakt hinbekommt, deutlich zu zeigen was abgeht, ohne uns ihre persönliche Wertung aufzuzwingen. Sie romantisiert nicht (wenn auch Bilder und Vertonung auf hohem Niveau überzeugen), sie dramatisiert nicht nicht und kommentiert nie. Mich persönlich haben etliche Aspekte des Geschehens (des elterlichen Verhaltens) entsetzt und auch wütend gemacht, doch mir ist klar, dass ich diese Wertung selbst entwickeln konnte anhand der neutralen Darstellung - das ist m.E. eine exzellente journalistische Leistung.
Machen Sie sich selbst ein Bild; diese dicht gestrickte Langzeitdoku fasziniert und wird niemanden kalt lassen.
cnm

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