SEHNSUCHT IN SANGERHAUSEN
SEHNSUCHT IN SANGERHAUSEN ★★★★½☆
Start: 27.11.2025 | FSK 6
Deutschland 2025
Genre: SatireLänge: 90 Min.
Regie: Julian Radlmaier
Buch: Julian Radlmaier
Casting: Ulrike Müller
Buch: Julian Radlmaier
Casting: Ulrike Müller
Cast: Clara Schwinning, Maral Keshavarz, Paula Schindler, Henriette Confurius, Ghazal Shojaei, Kyung-Taek Lie, Buksori Lie, Jérémie Galiana, Marlene Hauser, Luise von Stein, Andreas Döhler, Leonard Scheicher, Jakob Schmidt, Valerie Neuenfels
Kamera: Faraz FesharakiSchnitt: Julian Radlmaier
Tongestaltung: Christian Obermaier
Zwei Frauen begegnen einander im schönen Sangerhausen: Ursula, eine ost- deutsche Kellnerin mit gebrochenem Herzen und Neda, eine iranische YouTuberin mit gebrochenem Arm. Gemeinsam schlendern sie durch einen Ort der Gegensätze, nehmen es mit den Geistern der Vergangenheit auf und teilen Träume, die älter sind, als sie ahnen. Die ostdeutsche Kleinstadt wird zum Schauplatz für eine Geschichte über Zusammenhalt und Gemeinschaft, über Deutschland und seine Arbeiter sowie die Sehnsucht nach einem anderen Leben.
Man kann in diesen kruden, trockenhumorigen und sehr schlicht gemachten Film hineindeuteln, was immer gerade genehm ist. Für mich, der ich dem Geschehen allzu gern folgte, ist er eine Art lakonischer Kommentar zur kapitalistisch durchdrungenen und zerrupften Gesellschaft in Form dieser beiden Frauen, die glauben, einander zu begegnen und es letztlich nicht wirklich tun. Alles, was erzählt wird, passiert wie beiläufig, als könne es ebenso auch nicht geschehen oder als wäre es gar nicht der Rede wert... wie das eben bei kleinen, nicht beachteten Leuten so ist. Aber gerade deshalb spiegelt sich in dieser Miniatur einer Geschichte diese eine große Sehnsucht (siehe Titel) nach echter Verbindung (oder: Bedeutung), die uns allen gemein ist.
Warnung: dies ist kein Film für den Allgemeingeschmack, Sie könnten ob dieses vermeintlich belanglosen, stets unterschwellig spöttelnden Wirrwars irritiert, verärgert oder schrecklich gelangweilt aus dem Kino kommen. Ob es zwischen Ihnen, werte Lesende, und dem Film Funken schlägt, vermag ich natürlich nicht zu sagen.
cnm

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