KIN

- Mit einem Augenzwinkern -
KIN ★★☆☆☆☆

USA 2018
Genre: Action, SciFi
Länge: gut 100 Min.
Regie: Jonathan Baker, Josh Baker
Drehbuch: Daniel Casey, nach dem Kurzfilm "Bag Man" von J. und J. Baker
Darsteller: Myles Truitt, Carrie Coon, James Franco, Zoë Kravitz, Dennis Quaid u.v.a.


Der vierzehnjährige Eli lebt prekär. Sein Vater ist sein Adoptivvater, sein Adoptivbruder kriminell, die gesamte Lebenssituation geprägt von Bedrängnis und Bitterkeit. Auf der Suche nach Metallmüll, aus dem der Junge ein wenig Geld machen will, findet er eine dubiose Waffe, die sich schnell als ein futuristisches Zerstörungsinstrument entpuppt, das eigenartigerweise nur von Eli aktiviert und eingesetzt werden kann. Segen und Fluch: in dieser Situation wird sein Bruder von einer kriminellen Bande bedroht, die Altschulden aus Knastzeiten von ihm eintreiben wollen. Es beginnt ein Strudel aus Gewalt, Verfolgungen und Racheakten, begleitet von mehreren Aggressoren, darunter eine Art Aliens, denen die Superwaffe zu gehören scheint.

Auch wenn die Rollen durchweg gut gespielt sind und der Film technisch solide gemacht ist,

überwiegen doch meine Probleme mit dem Buch. Ein geringfügigeres ist das der Glaubwürdigkeit: warum kann jemand, der gerade brutal zusammengetreten wurde, ohne jedwede Blessur lustig weiter machen? Warum gesellt sich die Stripclubtänzerin quasi als beste Freundin zu den beiden Gejagten, und das praktisch ohne jeden Anlauf? Warum wird der Verlust wichtiger Personen weggesteckt wie ein simples Ärgernis?

Mein größeres Problem allerdings ist eine Gewaltdarstellung, die wie ein Videospiel präsentiert wird, dass es einer Party gleicht: Menschen und Dinge können abgefackelt werden, als wären sie aus Pappe... und sie werden es! Nun möchte ich nicht heuchlerisch erscheinen, immerhin sehe ich auch gern Horrorfilme, aber dieser Film ist - lese und staune - freigegeben ab 12 Jahren! Wie triggert ein solcher Film 12jährige? Was löst die Kombination aus Gewalt und Kinospaß in den Synapsen der jungen ZuschauerInnen aus? Werden womöglich Hemmschwellen herabgesetzt? Meiner Einschätzung nach ist diese Freigabe problematisch.

Am Ende zwinkert man sich zu, und alle Gräuel, alles Gemetzel ist vergessen, es kann also munter weiter gehen; der Film verlangt ja unübersehbar nach einer Fortsetzung... Hier steht der Reibach in einer Art im Vordergrund, die ich als verantwortungslos empfinde.

cnm

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