ALLES IST GUT
- Was soll schon sein -
Hier wird die #MeToo Debatte einmal von der anderen Seite aufgerollt, und das ist ausgesprochen interessant, weil wahrscheinlich ziemlich real. Erschreckend ist sowieso, wie selbstverständlich ein Mann glaubt, die eigene Geilheit sei Legitimation genug, sich zu nehmen, was er gerade zu brauchen meint. Erschreckend ist aber auch, wie viele andere darüberhinaus glauben, über das weitere Vorgehen der Vergewaltigten (mit)bestimmen zu können, inclusive des Vergewaltigers daselbst.
In einer Schlüsselszene wird auch klar, dass die Idee eines Rollentausches (sie nimmt ihn so, wie sie gerade will) als völlig absurd abgetan wird. Es ist halt immer noch "a man's world".
Abgesehen von ihrem überraschend offenen Ende erlebe ich diese Arbeit als eine wohltuende und nötige Beunruhigung des Gemüts.
cnm
Für den Unterricht denkbar.
ALLES IST GUT ★★★★☆☆
Buch und Regie: Eva Trobisch
Darsteller: Aenne Schwarz, Andreas Döhler, Hans Löw, Tilo Nest, Lisa Hagmeister, Lina Wendel
Kamera: Julian Krubasik u.v.m.
Schnitt: Kai Minierski
Janne wird während eines Klassentreffens vergewaltigt. Der Vergewaltiger ist der Schwager ihres neuen Vorgesetzten - mit dem sie sich ausgesprochen gut versteht. Janne rastet nicht aus, sie erstattet auch keine Anzeige, sie geht schlicht über zur Alltagsroutine, Gesprächsangebote von allen Seiten wehrt sie entschieden ab.
Aber hinter der Fassade bröckelt es unweigerlich, zumal sie dem Vergewaltiger am neuen Arbeitsplatz wieder ständig begegnet.
Kamera: Julian Krubasik u.v.m.
Schnitt: Kai Minierski
Janne wird während eines Klassentreffens vergewaltigt. Der Vergewaltiger ist der Schwager ihres neuen Vorgesetzten - mit dem sie sich ausgesprochen gut versteht. Janne rastet nicht aus, sie erstattet auch keine Anzeige, sie geht schlicht über zur Alltagsroutine, Gesprächsangebote von allen Seiten wehrt sie entschieden ab.
Aber hinter der Fassade bröckelt es unweigerlich, zumal sie dem Vergewaltiger am neuen Arbeitsplatz wieder ständig begegnet.
Hier wird die #MeToo Debatte einmal von der anderen Seite aufgerollt, und das ist ausgesprochen interessant, weil wahrscheinlich ziemlich real. Erschreckend ist sowieso, wie selbstverständlich ein Mann glaubt, die eigene Geilheit sei Legitimation genug, sich zu nehmen, was er gerade zu brauchen meint. Erschreckend ist aber auch, wie viele andere darüberhinaus glauben, über das weitere Vorgehen der Vergewaltigten (mit)bestimmen zu können, inclusive des Vergewaltigers daselbst.
In einer Schlüsselszene wird auch klar, dass die Idee eines Rollentausches (sie nimmt ihn so, wie sie gerade will) als völlig absurd abgetan wird. Es ist halt immer noch "a man's world".
Abgesehen von ihrem überraschend offenen Ende erlebe ich diese Arbeit als eine wohltuende und nötige Beunruhigung des Gemüts.
cnm
Für den Unterricht denkbar.
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