HILFE, ICH HAB MEINE FREUNDE GESCHRUMPFT

HILFE, ICH HAB MEINE FREUNDE GESCHRUMPFT
 Kinostart: 02.09.2021 | FSK 0
Deutschland 2021
Genre: Kinderfilm, Familie, Fantasy
Länge: knapp 100 Min.
Regie: Granz Henman
Buch: Gerrit Hermans, Sabine Ludwig
Darsteller: Oskar Keymer, Lina Hüesker, Lorna zu Solms, Cosima Henman, Lukas Schäfer, Axel Stein, Anja Kling, Otto Waalkes, Andrea Sawatzki, Maximilian Ehrenreich, Georg Sulzer u.a.
Kamera: Marcus Kanter
Schnitt: Ingo Recker
Musik: Anne-Kathrin Dern

Felix und seine Freunde müssen wieder ihre Schule verteidigen, und dieses Mal schickt sie das Abenteuer auf eine ganz besondere Klassenfahrt. Als die neue Schülerin Melanie am Otto-Leonhard-Gymnasium auftaucht, steht die Welt für Felix Kopf. Sehr zum Argwohn von Ella und Felix’ Gang: Sie glauben, dass Melanie hinter vielen kleinen Diebstählen steckt, die seit ihrem Auftauchen an der Schule vorkommen. Auf der Klassenfahrt spitzen sich die Dinge dann rasant zu, nicht zuletzt deshalb, weil Felix zuvor durch den Schulgeist Otto Leonhard in das Geheimnis des Schrumpfens eingeweiht wurde. Als Felix’ Freunde ihm beinahe sein Date mit Melanie vermasseln, schrumpft er die Clique spontan auf ein Zehntel ihrer Größe – und plötzlich läuft alles so gar nicht mehr nach Plan… (modifizierte Verleih-info)

Auch wenn der aktuelle Teil von "Hilfe, ich hab..." in die Rubrik leicht verdauliche Kost fällt, hat er doch eine Menge zu bieten. Die Story ist stringent und dramaturgisch stimmig erzählt, alle Figuren mit Lust gespielt (auch wenn Andrea Sawatzki* hier mit ihrem arg aufgesetzten Gehampel so gar keinen Gefallen tut), Musik und Schnitt solide. Besonders gelungen sind m.E. die vielen Effekte, die Zauberei, die Szenen, in denen Kamera und Ausstattung optimal zusammenarbeiten mussten, um die Größenveränderungen glaubwürdig und effektvoll umzusetzen. Eindeutige Anleihen an Der Tod steht ihr gut von Robert Zemeckis schienen mir etwas frech, daher möchte ich sie nicht unerwähnt lassen. Sehr vergnüglich hingegen Otto Waalkes' Mitwirken als Geist, besonders in den vielen Einstellungen, in denen sich sein Gesichtsausdruck auf einem an der Wand hängenden Gemälde permanent verändert, die jeweilige Situation im Raum schelmisch kommentierend.
 
Soweit zur Form.
Die inhaltliche Ebene ist ebenso satt ausgestattet. Der Jugendfilm berührt sensible Themen wie den kleinen aber entscheidenden Unterschied zwischen Schein und Sein oder die Tatsache, dass "schlimme Dinge" an Menschen bei näherer Betrachtung erklär- oder ergründbar sind und also auch verzeihbar.

Leider habe ich die Vorgänger nicht gesehen, vermute aber, dass dieser Teil, in dem Ulk und Ernst gut ausgelotet sind, sowohl Unbedarfte als auch die Fangemeinde rundum bestens unterhalten wird. Gelungen!

cnm
 
*Frau Sawatzki ist in meinen Augen eine zweifelsfrei großartige Schauspielerin, aber die Regie muss eben doch auf alle gut aufpassen.
 
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