LICORICE PIZZA

Unser aller Entscheidung für oder gegen das Impfen wid Auswirkungen haben darauf, wann das Leben wieder normaler ablaufen kann. Es wird vor allem Auswirkungen darauf haben, wie es den Kindern von heute als Erwachsenen von morgen psychisch geht.
BITTE LASSEN SIE SICH IMPFEN!
 
LICORICE PIZZA
Filmstart: 27.01.2022 | FSK 12
Cooper Hoffman, Alana Haim | ⓒ Universal Pictures



USA 2021
Genre: Romanze, Liebesfilm, Coming-of-Age
Länge: gut 130 Min. (langer Film)
Regie: Paul Thomas Anderson
Buch: Paul Thomas Anderson
Darstellende: Alana Haim, Cooper Hoffman, Bradley Cooper, Benny Safdie, Tom Waits, Sean Penn, Nate Mann, Will Angarola, Joseph Cross, Mary Elizabeth Ellis, Harriet Sansom Harris, John Michael Higgins, Danielle haim, Skyler Gisondo, Milo Herschlag, Moti Haim, Maya Rudolph
Kamera: Michael Bauman, Paul Thomas Anderson
Schnitt: Andy Jurgensen
Musik: Jonny Greenwood

San Fernando Valley in Kalifornien, Sommer 1973. Der 15jährige Gary macht sich so unbeirrt wie konsequent an die 25jährige Alana ran. Sie belächelt ihn - mit Kindern wie ihm will sie nicht wirklich zu tun haben. Doch Gary ist sich seiner Gefühle sicher und bleibt beharrlich. Mit Eloquenz, Humor, Charme und gekonnter Zurückhaltung weckt er bald ihr Interesse, und die beiden werden zusammen essen, reden und reden, sich streiten, nun... es entsteht etwas zwischen ihnen, das noch keinen Namen hat. Derweil probieren sie sich im Leben aus, suchen den Weg, der zu ihnen passt: künstlerisch, wirtschaftlich, intellektuell, politisch. Dass Alana von diversen anderen Männern angegraben wird, scheint Gary kein bisschen zu irritieren...

Es ist nicht unwahrscheinlich, dass ein solcher Film einen Teil des Publikums unsagbar langweilen wird, und den anderen hellauf begeistern. Ich gehöre zu den Begeisterten - und hierbei ist wichtig anzumerken, dass ich in den 1970ern Kind war. In diesem Film erleben wir 1:1 den Vibe der 70er: die Musikauswahl ist vom ersten Ton an heimelig vertraut (und ich behaupte: auch für die, die die Tracks noch nie gehört haben!), Kostüme, Frisuren, die gesamte Farbgebung, Licht, Bühnen, alles kommt einer Zeitreise gleich. Das Erstaunlichste jedoch sind a) die klugen und wie beiläufigen Dialoge und die beiden sensationellen Hauptdarstellenden (beide, man höre und staune, geben hier ihr Debüt!). Sie verkörpern ihre Figuren mit einer Leichtigkeit und Individualität, als wären sie seit Jahrzehnten im Geschäft. Der gesamte restliche Cast spielt naturgemäß auf Augenhöhe (eine oscarverdächtig köstliche Einzelleistung bringt die wunderbare Harriet Sansom Harris). Mich hat der Film in seiner Gesamtwirkung (und die superbe Kameraarbeit ist hierbei maßgeblich beteiligt) an Meilensteine wie Love Story (1971) oder Die Reifeprüfung (1968) erinnert.
Fühlen Sie sich angesprochen? Dann empfehle ich dringend einen Kinobesuch, denn solche Bilder und solche Geschichten gehören auf die große Leinwand.

Wer hätte gedacht, dass eine schlichte Liebesgeschichte so charmant und elegant erzählt werden kann? Ein Geniestreich von Ausnahmeregisseur Paul Thomas Anderson, und ein Glücksfall für Cinéasten.

cnm

 
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