THE MENU

THE MENU ½☆☆
Filmstart: 17.11.2022 | FSK t.b.a.
Ralph Fiennes | © Walt Disney Company


USA 2022
Genre: Thriller, Horror
Länge: rund 105 Min.
Regie: Mark Mylord
Buch: Seth Reiss & Will Tracy
Cast: Anya Taylor-Joy, Nicholas Hoult, Ralph Fiennes, Hong Chau, Janet McTeer, Reed Birney, Judith Light, Paul Adelstein, Aimee Carrero, Arturo Castro, Rob Yang, Mark St.Cyr, John Leguizamo
Kamera: Peter Deming, ASC
Schnitt: Christopher Tellefsen, ACE
Musik: Colin Stetson

Etwa ein Dutzend dekadent wohlhabender Eventhungriger begibt sich zu einem Spitzenkoch in dessen Spitzenrestaurant. Mit einer Fähre werden sie auf eine verlassen Insel gebracht, wo ihnen versprochen wurde, geschmacklich neue Welten zu erleben. Ein junger Gast hat überraschend eine andere Dame mitgebracht als angekündigt; das Personal wie auch der Chefkoch wirken darob leicht irritiert: das scheint die Pläne für den Abend empfindlich zu stören. Gang für Gang stellt sich dann auch immer deutlicher heraus, dass dieses Event bis zu seinem Ende das nicht unbedingt das pure Vergnügen gewesen sein wird. Hier werden Masken fallen - sowie die eine oder andere Gabel.

Wenn man sich einmal an die Atmosphäre dunkler Verheißung im Ambiente der Haute Cuisine gewöhnt hat, nutzt sich das Versprechen des Films schnell ab, da sich die Macher allzu sehr auf eben dieses Versprechen verlassen, Formspielchen spielen und dabei eine zwingende Geschichte zu erzählen versäumen. Handlungsstränge werden aufgemacht und dann wieder fallen gelassen. Personelle Verstrickungen werden (in Agatha Christie-Manier) herausgeschält, um letztlich nirgendwohin zu führen. Und die (recht hübschen) Schockmomente kommen wie aus dem nichts und führen auch nirgendwohin.

Pluspunkte sammelt der Film in seinen amüsanten Augenblicken, in denen es durchweg um gekränkte Egos geht; hier lässt sich ahnen, dass der Stoff eigentlich gutes Potenzial hatte. Darüberhinaus, wie gesagt, fehlt das Salz in der Suppe, wie etwa eine entfesseltere Kamera, eine nachvollziehbarere Gruppendynamik, besser recherchierte Details der Spitzenküche (ja, neben Salz und Pfeffer aus der Mühle und mit der Pinzette drapiertem Schischi braucht es etwas mehr für gutes Essen). Das alles nenne ich aufs Bedauerlichste verschenkt.

Ein Film wie ein 7-Gänge-Menü, dem es an Grund und Boden, an Geschichte und Konzept sowie an einem befriedigenden Hors d'Œuvre fehlt. In Anbetracht seiner Möglichkeiten fad.

cnm

Atmosphärisch und szenisch artverwandt, dabei künstlerisch so beispiel- wie makellos ist
Der Koch, der Dieb, seine Frau und ihr Liebhaber (NL, GB, F 1989, R.:Peter Greenaway), den es inzwischen hochwertig restauriert gibt und der eigentlich in keiner Sammlung fehlen darf.

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