VICTIM
VICTIM ★★★★★☆
Originaltitel: Obet | Filmstart: 06.04.2023 | FSK 12
Slowakei, Tschechische Republik, Deutschland 2022
Genre: DramaLänge: 90 Min.
Regie: Michal Blaško
Buch: Jakub Medvecky
Buch: Jakub Medvecky
Cast: Vita Smachelyuk, Gleb Kuchuk, Igor Chmela, Viktor Zavadil, Inna Zhulina, Alena Mihulová
Kamera: Adam Mach
Schnitt: Petr Hasalík
Musik: Hudba
cnm
Kamera: Adam Mach
Schnitt: Petr Hasalík
Musik: Hudba
Die Ukrainerin Irina ist mit ihrem 13jährigen Sohn Igor in einer tschechischen Plattenbausiedlung untergekommen. Als allein erziehende Mutter behauptet sie sich mit Putzjobs und plant, mit einer Freundin zusammen bald einen Frisörsalon aufzumachen. Es braucht noch die tschechische Staatsbürgerschaft, Irina legt sich ins Zeug. Dann ein Zwischenfall: der Sohn wurde schwer verletzt im Hausflur gefunden und liegt auf der Intensivstation eines Krankenhauses - die Polizei nimmt die Spuren zur Straftat auf. Ab hier gerät die Situation außer Kontrolle.
EIN LÄNGERER TEXT ZUM FILM KOMMT NICHT OHNE SPOILER AUS.
AB HIER WIRD GESPOILERT.
AB HIER WIRD GESPOILERT.
In Abwesenheit der Mutter hatte der Junge mit einer Freundin im Flur Faxen gemacht und ist dabei gestürzt. Aus Scham und aus Angst vor dem Zorn der Mutter lässt er sich auf die Befragung eines Polizisten ein und behauptet drei Angreifer, die ihn übermannt hätten. Nun entwickelt sich alles ganz schnell: die falschen Nachbarsjungen - Roma - werden verdächtigt, einer wird trotz fehlender Beweise mal eben inhaftiert. Die Presse schaltet sich ein, eine Antigewalt-Demo wird geplant, Extrem-Rechte als unerwünschte Teilnehmer befürchtet. Die Bürgermeisterin, die für ihr Amt punkten muss, unterstützt die Familie durch großzügige Begünstigungen. Inzwischen hat die Mutter von der Lüge des Sohnes erfahren, kann aber kaum mehr zurückrudern, denn ein Interview lief bereits im Fernsehen.
Regisseur und Autor legen hier einen sehr guten und entlarvenden Coup hin. Aussage: letztlich geht es für die meisten Akteure eines öffentlichen Eclats bloß darum, für sich selbst den größten Profit herauszuschlagen, und daran zerrieben werden die Schwächsten, jene, die noch nie in eine PR-Maschinerie verwickelt waren und somit leicht zu instrumentalisieren sind.
Die Inszenierung dieser kleinen Farce ist zwar ausgesprochen nüchtern (praktisch keine unterlegte Musik war hier nötig), doch sie funktioniert messerscharf und hinterlässt bleibenden Eindruck. Bravo!
cnm
Hier ein paar Kinos, in denen der Film gespielt wird:
BADEN-WÜRTTEMBERG:
HEIDELBERG: Karlstorkino
KARLSRUHE: Kinemathek
MANNHEIM: Cinema Quadrat
BAYERN:
BAMBERG: Lichtspiel
GAUTING: Kino Breitwand
MÜNCHEN: Werkstattkino
NÜRNBERG: Filmhaus
BERLIN und BRANDENBURG:
BERLIN: fsk Kino, IL Kino, Kino Krokodil, Kino Zukunft, b-ware! ladenkino, Sputnik
POTSDAM: Thalia
HESSEN:
FRANKFURT: Mal Seh‘n Kino
NIEDERSACHSEN:
HANNOVER: Kino im Künstlerhaus
OSNABRÜCK: Kino in der Lagerhalle
NORDRHEIN-WESTFALEN:
AACHEN: Apollo
DÜSSELDORF: Bambi
KÖLN: Filmpalette
SACHSEN und THÜRINGEN:
DRESDEN: Zentralkino
LEIPZIG: Luru Kino in der Spinnerei
GERA: Metropol
Kommentare
Kommentar veröffentlichen