DOGMAN

DOGMAN ★★★☆☆☆
Filmstart: 12.10.2023 | FSK 16
Caleb Landry Jones | © capelight pictures / Shanna Besson



Frankreich, USA 2023

Genre: Thriller Noir, Drama
Länge: 113 Min.
Regie: Luc Besson
Buch: Luc Besson
Cast: Caleb Landry Jones, Jojo T. Gibbs, Christopher Denham, Grace Palma, Clemens Schick, John Charles Aguilar, Marisa Berenson, Lincoln Powell, Alexander Settineri
Kamera: Colin Wandersman
Schnitt: Julien Rey
Musik: Eric Serra

Lebensgeschichte eines verlassenen, misshandelten und gedemütigten Jungen, der im Laufe seiner Adoleszenz die Mittel von Maske und Bühne zu nutzen sowie die Gesellschaft von getreuen Hunden zu schätzen lernt, um welche er sich gleich einer Ersatzfamilie kümmert. Doug - so sein Name - wird blutverschmiert und im Fummel am Steuer eines Lastwagens voller Vierbeiner von der Polizei aufgegriffen und erzählt später im Verhörraum seine Leidensgeschichte bzw. kriminellen Werdegang retrospektiv.

Wenn die Regielegende Besson einen neuen Film vorlegt, ist das Aufsehen erregend. So wie hier auch die Wahl seiner Mittel Aufsehen erregt: ein Transvestit mit dutzenden von Hunden im Geleit? Was wird seine Geschichte sein? Die Aura des Absonderlichen, Unerklärlichen und des Androgynen lässt die Sinne wach werden und weckt alle Neugier. Die Bilder versprechen mit satten Farben und scharfen Kontrasten ein Meisterwerk im Stil der 1990er Jahre, das an Aufsehen erregende Werke wie Das Schweigen der Lämmer oder - jüngst - Joker denken lässt. Ein Mann nimmt Rache? Was musste er durchleiden?...

Meinem Eindruck nach ist dieses cinéastische Spektakel jedoch trotz aller Mühe, die investiert wurde nicht viel mehr als eine Ansammlung von Schauwerten, verlässt Besson sich doch allzu sehr auf Manierismen als auf ein wirklich gut gebautes und psychologisch vielschichtiges Konstrukt. Am Schauspiel ist nichts auszusetzen, doch das ist angesichts all des Aufwands und Nimbus' umso bedauerlicher. Ein Mann mit Lippenstift und Zigarettenspitze, von Schmerz durchtränkt und Überlegenheit demonstrierend - kann mich heute kaum noch packen. Es sind eben nicht mehr die 90er.

Der Vollständigkeit halber möchte ich anmerken, dass alle, mit denen ich bislang gesprochen habe, von diesem Film sehr begeistert waren. Vielleicht bin ich ja der Einzige, der ihn als eine - obgleich schillernde - Mogelpackung erlebt hat.

cnm 

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