IS ANYBODY THERE?

IS ANYBODY THERE? ★★★★☆☆

Start: 14.11.2024 | FSK 6

Michael Caine, Bill Milner | © Nick Wall /Der Filmverleih

Großbritannien 2008

Genre: Feelgood, Drama
Länge: 95 Min.

Regie: John Crowley
Buch: Peter Harness
Casting: Fiona Weir

Cast: Michael Caine, David Morrissey, Anne-Marie Duff, Bill Milner u.a.
Kamera: Rob Hardy
Schnitt: Trevor Waite
Musik: Toby Talbot

Der zehnjährige Bill lebt mit seinen Eltern in einem Altersheim und hat schon in seinen jungen Jahren ein morbides Interesse am Sterben, dem Tod und dem Jenseits bzw. allem Paranormalen entwickelt. Seine Eltern beobachten das besorgt. Als der alternde Magier Clarence einzieht, ist das Bill gerade recht: er wittert die Chance, einen Verbündeten, einen echten Freund zu finden. Tatsächlich kann der Alte dem Jungen etwas beibringen, und es entsteht eine "magische" Verbindung, von der beide profitieren sollen.

Für heutige Sehgewohnheiten wirkt diese stille, kontemplative Dramödie etwa so soft wie ein Indie-Film aus den 1990er Jahren. Die Figuren sind durch die Bank zwischen irrlichternden Entrückten und liebenswert überforderten Pragmatikern angesiedelt. Inmitten dessen: der Dialog zwischen dem, der den Tod erwartet und dem, der ihn erforschen will. Das alles gebündelt zur seltenen Gattung eines Feelgood-Dramas mit Herz. Für meinen Geschmack hätte der Film etwas mehr Scharfzüngigkeit und realistischere Personnage (vor allem in den Nebenfiguren, den Heimbewohnenden) gut vertragen. Doch eines steht fest: um dem Großmeister des Schauspiels, Michael Caine, zu huldigen, gehört auch dieser Film, der dankenswerterweise nach über fünfzehn Jahren endlich seinen Weg ins Kino findet, fraglos auf die Agenda eines jeden Cinéasten.

Mit Sanftmut betrachtete Grenzgänger, eine liminale Erzählung mit Seltenheitswert.

cnm