THE PALACE

THE PALACE ☆☆☆☆
Filmstart: 18.01.2024 | FSK 12
mit Partyhütchen: Milan Peschel | © Weltkino



Italien, Schweiz, Polen 2023

Genre: Komödie, Satire, Klamauk
Länge: 100 Min.
Regie: Roman Polanski
Buch: Jerzy Skolimowski, Roman Polanski
Cast: Oliver Masucci, John Cleese, Fanny Ardant, Mickey Rourke, Milan Peschel, Fortunato Cerlino, Bronwyn James, Luca Barbareschi, Irina Kastrinidis u.a.
Musik: Alexandre Desplat

In den Schweizer Alpen, inmitten eines verschneiten Tals, steht ein imposantes Bauwerk mit märchenhafter Anmutung: das Palace Hotel, in dem sich jedes Jahr eine illustre Schar reicher, verwöhnter und extravaganter Gäste einfindet, um den Jahreswechsel zu feiern. Auch in der Silvesternacht des Jahretausendwechsels kommen sie aus aller Welt zusammen, um gemeinsam das Ende einer Ära einzuläuten. Während in den Medien verlautbart wird, dass Putin Jelzin in friedlichem Einvernehmen ablöst, warten die Dekadenten und Obszönen auf einen anderen Bug, nämlich den befürchteten Zusammenbruch der digitalen Welt.

Nachdem Regisseur Roman Polanski seinen 90. Geburtstag gefeiert hatte, nahm er sich ein Projekt vor, das er seit langen Jahren vor sich hergeschoben hatte. Während erstaunlichen fünf Jahrzehnten war erselbst nämlich in einem solchen schweizer Luxushotel zu Gast und beobachtete gerade zum Jahrtausendwechsel die Reichen und Dekadenten als eine so exzentrische wie groteske Welt, dass sich die Idee zu einem Film hierüber früh formte. Nun endlich hat er daraus eine Komödie gemacht. Überspitzt aber liebevoll sollte ihr Ton sein - das ist Polanski auch gelungen. Auf ein vernünftiges Maß zugespitzt indes ist sie leider nicht, sondern einfach nur klamaukig und ausgesprochen flach. Der Regisseur macht sich lustig über die Hässlichkeit der Zurechtgestrafften Gesichter, die Fettleibigkeit der Herren, Geldschieberei, den gekauften Sex... auch Fäkal- und Brachialhumor kommen leider nicht zu kurz.

Ganz anders als in den meisten Filmen aus dem Œuvre des Meisters, ist hier nicht einmal die (banale) Kamera-Arbeit erwähnenswert, ebensowenig wie die vergleichsweise müde Inszenierung der (wie gesagt an sich liebenswerten) Figuren. Neben einem bunten Mix aus großen und kleinen Peinlichkeiten finden wir kaum einen roten Faden, eine übergreifende Pointe und erst recht keine echte (sprich: relevante) Satire.

Warum soll sich ein Hochbegabter nicht auch mal im Ton vergreifen. Es bleibt zu hoffen, dass dieser Reigen an abgeschmackten Kalauern neben den vielen brillanten Arbeiten des Regisseurs schnellstens in Vergessenheit gerät.

cnm 

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