CROSSING: AUF DER SUCHE NACH TEKLA ★★★★★★
Originaltitel: Crossing | Filmstart: 18.07.2024 | FSK 12
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Lucas Kankava, Mzia Arabuli | © MUBI |
Dänemark, Frankreich, Georgien, Schweden, Türkei 2024
Genre: Drama, LGBTQI+Länge: 106 Min.
Regie: Levan Akin
Buch: Levan Akin
Casting: Pinar Celik, Leli Miminoshvili, Eka Mzahvanadze, Bulut Sezer
Cast: Mzia Arabuli, Lucas Kankava, Deniz Dumanlı u.a.Kamera: Lisabi FridellSchnitt: Levan Akin, Emma Lagrelius
Lia, eine pensionierte Lehrerin in Georgien, erfährt von ihrem jungen Nachbarn Achi, dass ihre
lang verschollene Nichte Tekla, eine trans Frau, mittlerweile in der Türkei leben soll. In der
Hoffnung, Tekla nach langer Entfremdung zurück nach Hause holen zu können, reist Lia mit dem
unberechenbaren Achi nach Istanbul, um sie dort aufzuspüren. Bei den gemeinsamen Streifzügen durch
verborgene Winkel der Stadt begegnen sie der trans Anwältin Evrim, die ihnen bei der Suche
helfen wird. Während sie immer tiefer in einen ihnen bis dahin unbekannten Kosmos eintauchen, eröffnen
sich gleichzeitig neue Perspektiven, und es entwickelt sich nach und nach eine für sie selbst
überraschende Bindung.
Es brauchte bei mir ein wenig Zeit, um in den Film einzutauchen, da er recht spröde mit konsequenter Handkamera beginnt, was anstrengen kann. Im weiteren Verlauf aber wurde ich allmählich warm mit den Figuren: mit ihrem Frust, ihrer Nüchternheit, der Verschiedenartigkeit der beiden Suchenden - und konnte sie komplett ins Herz schließen. - Dass ein Film so gut funktionieren kann, bei dem die treibende Kraft der Protagonisten, die sich nur mit Mühe durch einen Schlamm aus Resignation, Verlust und Mittellosigkeit kämpfen, ist wie m.E. ein kleines Wunder und beweist nach Als wir tanzten (2020), was für ein begnadeter und intuitiver Regisseur Levan Akin ist. Selbstverständlich ist die Güte des Films nicht zuletzt dem bis in jede Nebenrolle begnadeten Cast zu verdanken!
Mit seiner neuen Arbeit bietet Akin ein Forum für eine in der Türkei besonders schlecht gestellte Randgruppe (Transfrauen), die hier mehr als ein Klischee ist, da nämlich Gesichter, Persönlichkeiten und Charaktere von Individuen stattfinden dürfen. - Ein Film als eindringliches Plädoyer für gegenseitiges Verständnis, der sich unbedingt der Wirklichkeit verpflichtet hat und dabei glüht vor Menschlichkeit. Absolute Empfehlung!
cnm
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