I.S.S.

I.S.S. ★★★★★☆

Filmstart: 18.07.2024 | FSK 12

Mitte: Costa Ronin | © Universal Pictures Germany

USA 2023

Genre: SciFi, Drama
Länge: 96 Min.

Regie: Gabriela Cowperthwaite
Buch: Nick Shafir (Langfilm-Debüt)
Casting: Joseph Middleton, Tanya Giang

Cast: Ariana Debose, Chris Messina, John Gallagher Jr., Masha Mashkova, Costa Ronin, Pilou Asbæk
Kamera: Nick Remy Matthews
Schnitt: Colin Patton
Musik: Anne Nikitin

An Bord der Internationalen Raumstation kommt es zwischen den Besatzungsmitgliedern zu heftigen Spannungen, als auf der Erde ein Krieg ungekannten Ausmaßes losbricht. Die russischen und amerikanischen Astronauten erhalten daraufhin von ihren Regierungen jeweils einen klaren Befehl: Sie sollen mit allen Mitteln die Kontrolle über die Station an sich reißen.

Ein Kammerspiel im Weltall, in dem es nicht nur um Leben und Tod Einzelner geht - beweist dieser Film - kann funktionieren! Mit seinem souveränen Drehbuchdebüt für einen Langfilm hat Nick Shafir die Basis geschaffen; Gabriela Cowperthwaite hat diese allegorische Geschichte um die Sinnlosigkeit allen Kriegs und die Frage nach zivilem Ungehorsam mutig in Szene gesetzt. Mutig, weil sie auf Effekthascherei verzichtet, weil sie langsam erzählt, weil sie Bilder stehen und wirken lässt, weil sie den inneren Konflikten Raum gibt!

Wie erfreulich, dass einmal ein USAmerikanischer Film aus dem Thema Nahkampf keinen schwarzweiß gedachten, sondern einen differenzierten Thriller macht, in dem beide (gegnerischen) Seiten vor allem eines sind: Menschen. Dies gipfelt einmal in ein Bild, das ergreifend ikonisch ist und sich für lange Zeit ins Gedächtnis graben kann. Szenenbild, Effekte, Kamera, Musik: alle Gewerke unterwerfen sich in I.S.S. demütig, wie mir scheint, der pazifistischen Aussage des Films und machen ihn damit zu einem der Wichtigeren des Jahres.

Aktuelles, erfreulich differenziertes und sehr spannendes Statement zu einem der brennenden Themen unserer Zeit. Der Film lohnt sich auf großer Kinoleinwand!

cnm