JULIETTE IM FRÜHLING

JULIETTE IM FRÜHLING ★★★★★☆

Originaltitel: Juliette au printemps | Filmstart: 18.07.2024 | FSK 12

Izïa Higelin, Salif Cissé | © Pandora Film

Frankreich 202

Genre: Dramödie
Länge: 106 Min.

Regie: Blandine Lenoir
Buch: Blandine Lenoir, Maud Ameline, Camille Jourdy
Casting: David Bertrand, Constance Demontoy

Cast: Izïa Higelin, Sophie Guillemin, Jean-Pierre Darroussin, Noémie Lvovsky, Eric Caravaca, Salif Cissé, Thomas De Pourquery, Liliane Rovere
Kamera: Brice Pancot
Schnitt: Héloïse Pelloquet
Musik: Bertrand Belin

Juliette, eine in Paris lebende Kinderbuchillustratorin, fährt für ein paar Tage aufs Land zu ihrer Familie, um dort... ja, was? Sie hofft auf erholsame Tage mit der lieben Verwandtschaft, denn sie ist seit einiger Zeit schlaflos, unruhig und ausgelaugt. Der lebenspraktische und humorvolle Vater nimmt sie warmherzig auf: ein guter Start. Doch was folgt, sind Lebenskrisen noch und nöcher auch bei ihrer Schwester und der Mutter. Die Omi ist inzwischen im Heim und damit - höre und staune - gar nicht so unzufrieden. Während einer Wohnungsbegehung (die Wohnung der Oma soll an andere Mieter gehen) trifft Juliette auf Pollux, einen schüchtern-zurückhaltenden Mann - dem sie noch öfter begegnen soll.

Neben den vielen kleinen Schauplätzen der Verwandtschaft, allesamt liebevoll erdacht und detailreich in Szene gesetzt, spielt so etwas wie ein Geist der Vergangenheit die Zentrale Rolle in dieser Erzählung. Die verstörte und erschöpfte Frau wird etwas über sich erfahren, was sie selbst nicht wusste oder wissen konnte. Souverän vereint die Autorin/Regisseurin hier eine leicht-beschwingte Erzählweise mit den Themen Alte Traumata und Verdrängung zu einem Film, der auf beglückende Weise das Leben feiert.

Bei den französischen Komödien sind mit immer wieder Perlen der Erzählkunst und des Ensemble-Films zu entdecken, in ihrer Feinsinnigkeit weit weg von der grässlich plakativen Monsieur Claude-Reihe. Juliette im Frühling ist so eine Perle.

cnm