LONGLEGS
LONGLEGS ★★★★★☆
Filmstart: 08.08.2024 | FSK 16
USA 2024
Genre: HorrorLänge: 101 Min.
Regie: Oz Perkins
Buch: Oz Perkins
Casting: Mark Bennett
Buch: Oz Perkins
Casting: Mark Bennett
Cast: Maika Monroe, Nicolas Cage, Blair Underwood, Alicia Witt, Michelle Choi-Lee, Dakota Daulby
Kamera: Andrés Arochi Tinajero
Schnitt: Greg Ng, CEE, Graham Fortin
Musik: Zilgi
Kamera: Andrés Arochi Tinajero
Schnitt: Greg Ng, CEE, Graham Fortin
Musik: Zilgi
Im Rahmen der Suche nach einem Serienmörder stößt die FBI-Agentin Lee Harper auf verstörende Hinweise, die sie zu einem Ganzen zusammenfügen muss, um der entsetzlichen Welle von Gewalt und Mord ein Ende zu setzen. Mit ihrer ausgeprägten Gabe, Vorgänge intuitiv zu erspüren, ist sie den anderen im Team damit meist ein Stück voraus.
Longlegs stützt sich mehr als die meisten Exemplare auf die formalen Aspekte des Horrorfilms und -thrillers. Auffallend sind die (sehr gut funktionierenden) Zitate aus etlichen Meilensteinen der vergangenen Jahrzehnte, wie etwa "Das Schweigen der Lämmer" oder "Es" oder "Zodiac". Zum Einen entwickelt dieser Film darüberhinaus eine eigene, beeindruckend suggestive Kraft des stillen Horrors, zum Anderen liegt sie gleichzeitig aus Gründen hinter den Vorbildern.
Die namenlosen Stars der Produktion sind u.a. eine grandioser Kameraleistung (Kubrick lässt grüßen) und Lichtgebung, der gekonnten Einsatz von Musik und Schnitt (lange Einstellungen, dräuende Totalen mit langsamen Zooms, wohldosierte Angstmusik), die große Kunst der Auslassung bzw. Andeutung (Angst kann so im Kopf entstehen und nicht über abgeschmackte Jumpscares), und allem voran, natürlich, die atemberaubende Leistung eines Nicolas Cage, der seine ihn völlig entstellende Maske mit einer so irrwitzigen Diabolik bespielt, wie man sie etwa von Phoenix (Joker), Nicholson (Shining) oder Skarsgård (Es) kennt. Nach Dream Scenario (2023), in dem er einen vom Schicksal terrorisierten, eingeschüchterten Professor gab, dürfte er künftig als das Chamäleon Hollywoods gelten.
Was mir jedoch fehlte, war ein entsprechend starkes Umfeld dieser Schreckensfigur. Hier hat die Regie zu kurz gegriffen: die meisten Gegen- oder Mitspieler wirken bei genauerem Hinsehen blass und konturlos, spielen wenig Subtext, haben kaum spürbare Geschichten im Gepäck oder emotionale Peaks - allen voran Agentin Harper. Wäre dies besser geglückt, hätte Longlegs m.E. aus dem Stand einen Platz neben den Genre-Ikonen absolut verdient.
Für Horrorfreunde ohne Frage ein Muss, und in jedem Fall auf größter Leinwand zu genießen!
cnm
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