JOKER 2: FOLIE A DEUX

JOKER 2: FOLIE À DEUX ★★☆☆☆☆
Originaltitel: Joker: Folie à Deux | Filmstart: 2024 | FSK 16
Phoenix, Gaga | Kinoaushang zum Film



USA 2024

Genre: Drama, Dystopie, Musical, Romanze
Länge: 138 Min. (langer Film)
Regie: Todd Phillips
Buch: Scott Silver, Todd Phillips
Casting: Francine Maisler, Firat Averbek
Cast: Joaquin Phoenix, Lady Gaga, Brendan Gleeson, Catherine Keener, Zazie Beetz, Steve Coogan, Harry Lawtey u.v.m.
Kamera: Lawrence Sher
Schnitt: Jeff Groth
Musik: Hildur Guonadóttir

(Direkte Fortsetzung der Handlung von Joker)
Arthur Fleck ist nach den Morden, die er begangen hat, in einer Knast-Psychiatrie untergebracht - bis auf Weiteres, denn in einem Gerichtsverfahren soll festgestellt werden, inwieweit er schuldfähig ist. Seine Anwältin plädiert auf so etwas wie Schizophrenie, um seinen Kopf aus der Schlinge zu bekommen; die Staatsanwaltschaft verlangt für den Mann, der die Massen begeistert, die Todesstrafe. Zwischen Fleck und einer anderen Insassin fliegen schon bei einer ersten zufälligen Begegnung sofort die Funken. Sie wird ihm Mut und Kraft geben, die er für den Prozess so dringend braucht. Das Ganze spielt sich ab in einer Welt, in der harte Wirklichkeit und glamourös-morbide Showbiz-Elemente ineinandergreifen.

Der Regisseur Todd Phillips und sein Team haben ganze Arbeit geleistet, das heißt, sie haben in  mit Budget und professioneller power dafür gesorgt, dass jede Szene, ja jeder Moment dieses Films den Nimbus eines filmischen Schwergewichts ausstrahlt. Leider funktioniert dieser Effekt vorrangig an der Oberfläche. Imposante Farbwelten und Ausleuchtung, Ausstattung, Raumgrößen, Komparserie-Aufwand, musikalische Melange aus Unheil dräuendem Wahnsinn und fröhlichen Hits aus alten Unterhaltungsfilmen der Industrie, Dreck und irres Lachen schaufelweise (ob nun passend oder nicht)... dieses fette Paket an Schauwerten ist dazu da, uns ehrfurchtsvoll auf die Knie gehen zu lassen und Amen zu sagen.

Mir kam das alles vor wie Verrat an der hohen Kunst des filmischen Erzählens. Szenenweise war mir gar, als würde das Kino seinen letzten, erbarmungswürdigen Atemzug tun. Das schmerzt besonders, weil so offensichtlich ist, welches Potenzial mit Talenten wie Phoenix, Gaga und Gleeson in den tragenden Rollen hier verschenkt wurde.

Mich würde in diesem Fall ehrlich interessieren, was das Gros derer, die sich nach dem Film ihren Freunden und Kollegen gegenüber begeistert zeigen, unter Hypnose über ihn sagen würde.

cnm 

Die für diesen Film zuständige Agentur - rubi PR - sondiert im Gegensatz zu sämtlichen anderen Agenturen extrem, wem bei den Pressevorführungen zu den von ihnen vorgeführten Warner-Filmen Zutritt gewährt wird. Die Kriterien sind hierbei nicht, ob jemand auch tatsächlich schreibt bzw. in welcher Qualität oder in welchem Umfang. Auch der Zugang zu Bildern und Texten wird nur ausgesuchten Publizierenden zugänglich gemacht. Auf entsprechende freundliche Anfragen erfolgt seit Jahren keinerlei Antwort. Ich bedaure dies sehr.

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