MONK IN PIECES

MONK IN PIECES ★★★★★★
Start: 21.08.2025 | FSK 6
Meredith Monk | © Real Fiction Filmverleih



USA, Deutschland, Frankreich 2025

Genre: Dokumentarfilm, Porträt, Musik/Kunst
Länge: 93 Min.
Regie: Billy Shebar, David Roberts
Buch: Billy Shebar, David Roberts
Mit: Meredith Monk, Björk, David Byrne, John Schaefer, Ping Chong, Joanna Lynn-Jacobs, Lanny Harrison, Julia Wolfe
Animation: Paul Barritt
Kamera: Jeff Hutchens, Ben Stechschulte
Schnitt: Sabine Krayenbühl
Musik Supervisor: Justin Feldman

Meredith Monk (geb. 1942 in New York) - Komponistin, Performerin und interdisziplinäre Künstlerin - ist eine prägende und entscheidende Größe in der Kulturszene, und das seit über sechs Jahrzehnten. Bereits in den 1960er Jahren fand sie ihre Stimme bzw. ihre eigene Art des künstlerischen Ausdrucks, etablierte sich gegen alle Widerstände und war auf ganz eigene Weise zugleich Aktivistin gegen das Establishment, gegen Rassismus und Sexismus. Trotz Gegenwinds und wirtschaftlicher Flauten ließ sie sich niemals von ihrem Weg abbringen.

Ihren Stil kann man kaum beschreiben - man muss ihn erlebt haben. Monk arbeitet mit Klängen, genauer gesagt über ihre Stimme bzw. über Laute, die sie sozusagen in den Raum wirft. Ihre Inszenierungen entstehen aus einer Symbiose aus Intuition und absoluter Präzision. Dabei verzichtet sie konsequent auf das Wort, stattdessen schafft sie Klangteppiche und -räume, die Assoziationen schaffen, an Dialoge erinnern, Gesellschaft spiegeln oder karikieren. Die Wirkung ihrer Arbeit ist nicht ausschließlich konfrontativ oder gar aggressiv, vielmehr lädt ihre Musik oft dazu ein, sich einzulassen, loszulassen, mit ihr zu gehen in spezifische Erlebniswelten und "sprechen" universell.

Bemerkenswert (und zentral) daran ist für mich die Persönlichkeit, die die Künstlerin mitbringt. Monk ist eine hart arbeitende Künstlerin, die so gar nicht intellektuell verbissen rüberkommt, sondern eher wie ein Kind, das spielen möchte, aber in jedem Moment weiß, wie etwas und - vor allem - was gesagt werden soll. Ihre Freundlichkeit und der offene Klang ihrer Stimme wirken dabei absolut hypnotisch; man kann sich der Sogwirkung nicht entziehen.

Dankenswerterweise hat Billy Shebar den Film assoziativ zusammengestellt, ihn kaleidoskopisch geschnitten und mit wunderschönen Animationen unterfüttert. Damit gerät die Form des Films selbst kongenial zum Spiegel der Arbeit der Porträtierten und potenziert die Kraft ihrer Arbeit.

Da nicht vertraut mit der Künstlerin, hat mich das Material zwar streckenweise ein wenig überfordert, aber gleichzeitig auch dazu eingeladen, mir die Doku immer mal wieder anzuschauen, um diese wunderbare Frau Stück für Stück besser kennen zu lernen.

Monk in Pieces ist ein formal kongeniales Porträt dieser Ausnahmekünstlerin: lebendig, inspirierend, beglückend. Ein Film, der im Wortsinn noch lange nachhallt.

cnm 

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