UTØYA 22. JULI
- Ausgeliefert -
Norwegen 2018
Genre: Drama, nach wahren Ereignissen
Länge: gut 90 Min.
Regie: Erik Poppe
Autoren: Anna Bache Wiig, Siv Rajendram Eliassen
Kamera: Martin Otterbeck
Darsteller: Andrea Berntzen, Aleksander Holmen, Brede Fristad, Elli Rhiannon Müller Osborne, Jenny Svennevig, Ingeborg Enes, Sorosh Sadat u.a.
Der 22. Juli 2011 ist für Norwegen ein tief verankertes Trauma, das nicht vergessen wird. 500 Jugendliche wollen in einem Ferienlager auf der Insel Utøya eine schöne Zeit verbringen, als sie von einem schwerst bewaffneten, rechtsextremistischen Terroristen überrascht und über mehr als eine Stunde lang beschossen werden. Die Tat fordert massenhaft Todesopfer, Verletzte, traumatisierte junge Menschen.
Die bemerkenswerte wie beklemmende Umsetzung: der Film ist eine einzige Plansequenz, also laufen wir in Echtzeit mit den Betroffenen mit, da es nicht einen Schnitt gibt. Den Täter sehen wir nicht, wir hören aber ständig die Schüsse, mal von weitem, mal sehr nah. Die Bedrohung findet fast ausschließlich im Kopf statt und bedient weniger den Gewaltvoyeurismus. - Die Überlebenden (und natürlich auch die tödlich Verwundeten) müssen Furchtbares durchgemacht haben, durch den Wald laufend, sich versteckend, mit Angehörigen oder der Polizei telefonierend, nie wissend, ob sie diesen Tag überleben werden oder nicht - zumal Hilfe einfach nicht kommen will.
UTØYA 22. JULI ★★★★☆☆
Genre: Drama, nach wahren Ereignissen
Länge: gut 90 Min.
Regie: Erik Poppe
Autoren: Anna Bache Wiig, Siv Rajendram Eliassen
Kamera: Martin Otterbeck
Darsteller: Andrea Berntzen, Aleksander Holmen, Brede Fristad, Elli Rhiannon Müller Osborne, Jenny Svennevig, Ingeborg Enes, Sorosh Sadat u.a.
Der 22. Juli 2011 ist für Norwegen ein tief verankertes Trauma, das nicht vergessen wird. 500 Jugendliche wollen in einem Ferienlager auf der Insel Utøya eine schöne Zeit verbringen, als sie von einem schwerst bewaffneten, rechtsextremistischen Terroristen überrascht und über mehr als eine Stunde lang beschossen werden. Die Tat fordert massenhaft Todesopfer, Verletzte, traumatisierte junge Menschen.
Die bemerkenswerte wie beklemmende Umsetzung: der Film ist eine einzige Plansequenz, also laufen wir in Echtzeit mit den Betroffenen mit, da es nicht einen Schnitt gibt. Den Täter sehen wir nicht, wir hören aber ständig die Schüsse, mal von weitem, mal sehr nah. Die Bedrohung findet fast ausschließlich im Kopf statt und bedient weniger den Gewaltvoyeurismus. - Die Überlebenden (und natürlich auch die tödlich Verwundeten) müssen Furchtbares durchgemacht haben, durch den Wald laufend, sich versteckend, mit Angehörigen oder der Polizei telefonierend, nie wissend, ob sie diesen Tag überleben werden oder nicht - zumal Hilfe einfach nicht kommen will.
Wir ZuschauerInnen spüren beinah körperlich, was wir längst wissen: Krieg, Terror, das ist nicht irgendwo da draußen, sondern passiert zu jeder beliebigen Zeit jedem Beliebigen.
Vor dem Hintergrund, dass sich Berichterstattung oftmals auf den Täter konzentriert, auf Prozess und Verurteilung, Kindheit, Revisionen, psychische Verfassung etc., ist es sicher eine gute Maßnahme, das Schicksal, die Not der Opfer im Augenblick der Tat deutlich vor Augen zu führen und dabei den Terroristen konsequent aus dem Blickfeld zu lassen.
Ein Film als Form des Gedenkens, als Warnung, als Mahnmal, als Respektbezeugung gegenüber den Leidtragenden.
cnm
Vor dem Hintergrund, dass sich Berichterstattung oftmals auf den Täter konzentriert, auf Prozess und Verurteilung, Kindheit, Revisionen, psychische Verfassung etc., ist es sicher eine gute Maßnahme, das Schicksal, die Not der Opfer im Augenblick der Tat deutlich vor Augen zu führen und dabei den Terroristen konsequent aus dem Blickfeld zu lassen.
Ein Film als Form des Gedenkens, als Warnung, als Mahnmal, als Respektbezeugung gegenüber den Leidtragenden.
cnm
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