DIEGO MARADONA

- Auf dem Rasen schlägt das Herz -
DIEGO MARADONA
Großbritannien 2019
Genre: Dokumentation
Länge: 130 Min.
Regie: Asif Kapaida
Buch: Asif Kapaida
Mit: Diego Maradona und Zeitzeugen / Archivmaterial
Schnitt: Chris King
Musik: Antonio Pinto

Portrait der Fußballlegende Diego Maradona (Diego Armando Maradona Franco, geb. 1960 in Lanús, Argentinien).

Als man Asif Kapaida bislang unbekanntes Archivmaterial zugänglich machte, entschied sich dieser, ein Portrait über den Fußballstar anzugehen, obgleich man ja meinen könnte, es gebe über Maradona nichts Neues zu erzählen. Der Aufstieg vom begabten/fußballvernarrten Kind zum jungen Fußballgott war rasant, und schnell konnte Maradona seine bis dahin verarmt lebende Familie ernähren. Diese Doku macht allzu deutlich, dass jedoch kein Genie im Fußball allein des Genies wegen überleben kann, denn hinter den Tribünen muss taktisch und sogar politisch vorgegangen werden, da es bei den bewegten Geldsummen mafiös zugeht. Darüber hinaus interessiert selbstredend alls Private alle. Also die Welt! Und so muss zwecks Selbstschutz eine "öffentliche Person" erschaffen werden.

Für mich entstand im Laufe des Films das deutliche Bild eines Spielers, der nie ganz erwachsen wurde, der während der gesamten Profikarriere ein großer Junge war. Den der Rummel überfordert hat. Und der an den diversen Fronten und dem Wechselbad aus Vergötterung und Hass seitens der Öffentlichkeit zugrunde ging. Seine großen Fehler, wie Drogenmissbrauch und die Leugnung eines außerehelichen Sohnes, werden dabei nicht unter den Teppich gekehrt, somit wird Maradona nicht schlicht als Opfer hingestellt. Aber man versteht ihn komplex.
Fußballerdoku, ehrlich, nah am Menschen, schonungslos, dicht und bewegend. Absolute Empfehlung.
cnm

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