DRIVEWAYS
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DRIVEWAYS ★★★★★★
Kinostart: Dezember 2020 (kurz) | VoD Start: Mai 2021 (siehe www.filmplatz.de)
Genre: Drama, ArtHaus, ElegieLänge: 83 Min.
Regie: Andrew Ahn
Buch: Hannah Bos, Paul Thureen
Buch: Hannah Bos, Paul Thureen
Darsteller: Hong Chau, Lucas Jaye, Brian Dennehy u.a.
Kamera: Ki Jin Kim
Schnitt: Katie McQuerrey
Musik: Jay Wadley
Alle Jubeljahre entstehen Filme, die mit einer Miniatur an Geschichte eine ganze Welt erzählen - das gelingt Andrew Ahn mit Driveways. Die Leistungen aller Beteiligten (Buch, Spiel, Regie, Bild, Schnitt, der Score beinah an erster Stelle) zeichnen sich durch eine ungewöhnliche Präzision und Diskretion aus; wir Zuschauenden dürfen zwischen allen Zeilen, in Blicken, im Schweigen, in einer Sorgenfalte, in einem Innehalten lesen. Kaum merklich trägt die elegische Musik, immer findet die Kamera den optimalen Abstand (und Brennweite) zum Geschehen, niemals wirken die Dialoge geschrieben.
Ähnlich einem hervorragend komponierten Mahl lässt sich die Magie und Güte dieses Films beim besten Willen nicht angemessen beschreiben. Womit ich sagen will, dass man Driveways einfach gesehen haben muss.
Kamera: Ki Jin Kim
Schnitt: Katie McQuerrey
Musik: Jay Wadley
Irgendein Kaff im amerikanischen Nirgendwo. Eine Mutter und ihr knapp neunjähriger Sohn sind in der Nacht nach langer Fahrt angekommen, um das Haus ihrer verstorbenen Schwester in Ordnung zu bringen und danach zu verkaufen. Der Kleine, Cody, ist still und genügsam: ihm reicht sein Videospiel auf dem Schoß und in Ruhe gelassen zu werden. Die Mutter, Kathy, scheint ständig wegen irgendwas in Sorge zu sein - ihr Leben als Alleinerziehende ist nicht leicht, die jetzt bevorstehende Aufgabe droht sie zu erdrücken, hatte sie doch schon lange keinen Kontakt mehr zu ihrer Schwester. Die ist zu einer ihr völlig unbekannten Person geworden. Das Haus von innen: ein Schock, eine Messie-Wohnung par Excellence, offenbar hatte die Schwester einen Sammel-Zwang, in der Wohnung kann man sich vor lauter Gerümpel nicht wirklich aufhalten.
Der Nachbar, Del, verwitweter Rentner, sitzt auf seiner Veranda und wartet, dass die Zeit vergeht. Hier und da gibt es peripheren Kontakt mit dem Jungen, ein Wort, ein Blick, ein Gruß. Bis die beiden merken, dass sie ähnlich ticken und sich näher kommen.
Der Nachbar, Del, verwitweter Rentner, sitzt auf seiner Veranda und wartet, dass die Zeit vergeht. Hier und da gibt es peripheren Kontakt mit dem Jungen, ein Wort, ein Blick, ein Gruß. Bis die beiden merken, dass sie ähnlich ticken und sich näher kommen.
Ähnlich einem hervorragend komponierten Mahl lässt sich die Magie und Güte dieses Films beim besten Willen nicht angemessen beschreiben. Womit ich sagen will, dass man Driveways einfach gesehen haben muss.
Eine Geschichte, die bei größter Zurückhaltung ehrlicher und wahrhaftiger nicht sein könnte, der seltene Glücksfall einer Indie-Perle. Unbedingte Empfehlung.
cnm
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