LAURAS STERN

LAURAS STERN ½☆☆☆
Filmstart: 09.12.2021 | FSK 0
Emilia Kowalski | ⓒ Warner Bros. GmbH


USA 2021
Genre: Kinderfilm, Familie
Länge: 79 Min.
Regie: Joya Thome
Buch: Piet de Rycker, Alexander Lindner, Thilo Graf Rothkirch, Michael Mädel
Nach: Klaus Baumgart

Darsteller: Emilia Kowalski, Michel Koch, Jonas May, Luise Heyer, Ludwig Trepte
Kamera: Daniela Knapp BVK
Schnitt: Jamin Benazzouz
Musik: Hans Zimmer, Nick Glennie Smith, Henning Lohner

Seit über 20 Jahren gehört LAURAS STERN zu den erfolgreichsten deutschen Marken für Kinder. Es gab zu der Geschichte bereits einen Trickfilm (Deutschland, 2004, R.: Thilo Graf Rothkirch, Piet der Rycker) - nun kommt endlich die Realverfilmung (inklusive kleinen animierten Freunden, versteht sich).

Liebe Kinder,
wahrscheinlich kennt Ihr die Geschichte längst:
Laura ist seit dem Umzug in die große Stadt nicht wohl, sie vermisst ihr altes Zuhause. Obwohl sich Mama und Papa viel Mühe geben und sie ja auch noch ihren kleinen Bruder Tommy zum Spielen hat, ist sie verunsichert. Alles ist neu und fremd, und die Jungs in ihrer Straße sind nicht sehr nett zu ihr, obwohl sie denen doch gar nichts getan hat! Da rauscht eines Nachts ein aufregender Sternen-Regen herab - Laura läuft aus dem Haus und findet einen neuen Freund: einen leuchtenden Stern! Der hat beim Aufprall leider einen Zacken verloren, Laura nimmt ein Pflaster und macht den Stern wieder ganz - schnell werden die beiden Freunde. Zusammen erleben sie aufregende Abenteuer, denn der Stern kann Sachen anstellen, von denen Laura bisher nur träumen konnte. Gottseidank bekommen die Eltern von alldem nichts mit. Als der Stern auch noch ihr Spielzeug zum Leben erweckt, wird die Geschichte ganz schön verrückt.

Liebe Eltern,
vermutlich wird diese Verfilmung ihren Dienst tun, denn die Umsetzung ist nach allen Regeln, die die Kunstform Film zu bieten hat, geschliffen worden. Jedes Bild, jede Kulisse ist bestens geplant und kostspielig ausgeführt, die Musik entsprechend gefühlsduselig und allgegenwärtig, Sämtliche Action ist kindgerecht gelöst, nichts zu bedrohlich, alles gut verdaulich, die Eltern bilderbuchhaft fürsorglich und die bösen Jungs in der Straße ausgesprochen harmlos.
Doch hier setzt meine Kritik an. Meines Erachtens kann und sollte man Kindern ganz andere Kaliber zutrauen und auch zumuten. Letztlich sind die Elternfiguren so flach gehalten, dass sie nur als reine Projetionsflächen herhalten können. Selbst das Mädchen hat so gar nichts Freches oder Eigenwilliges: sie ist lieb, niedlich - und redet für ihr Alter meist unangenehm altklug daher. Bedauerlicherweise geht dem Film damit jedwede Fröhlichkeit ab. Passenderweise dominieren im Soundtrack ausgerechnet Celli, und natürlich spielt Mutti auch noch Cello... Melancholisch ist noch das mildeste Adjektiv, was ich dieser Inszenierung geben würde. Um all dem etwas Positives abzugewinnen, stellte ich mir vor, dass durch Corona schwermütig gewordene Kinder in diesem Filmerlebnis nicht zuletzt ein Ventil für ihre Gefühle finden könnten. Die bleibende Botschaft des Films ist: manchmal müssen wir auch noch so sehr Liebgewonnenes los- und ziehen lassen.

Highlight der Erzählung sind für mich eindeutig die zum Leben erwachten Kuscheltiere. Die berühren einen in ihrer Unschuld und sind derart liebenswert und knuddelig, dass ich ihnen einen eigenen, abendfüllenden Film gewünscht hätte. Wer weiß, was da noch kommt...
 
cnm
 
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