MICKEY 17
MICKEY 17 ★★★½☆☆
Start: 06.03.2025 | FSK 12
USA 2024
Länge: 137 Min. (langer Film)
Regie: Bong Joon Ho
Buch: Bong-Joon Ho, Edward Ashton
Casting: Francine Maisler, Jessica Ronane
Buch: Bong-Joon Ho, Edward Ashton
Casting: Francine Maisler, Jessica Ronane
Cast: Robert Pattinson, Naomi Ackie, Steven Yeun, Toni Collette, Mark Ruffalo, Anamaria Vartolomei, Daniel Henshall, Chelsea Li u.a.
Kamera: Darius Khondji
Schnitt: Jin-mo Yang
Musik: Jaeil Jung
Kamera: Darius Khondji
Schnitt: Jin-mo Yang
Musik: Jaeil Jung
Kaum zu glauben, aber wahr: Mickey Barnes ist von prekären Lebensverhältnissen in ein prekäres Arbeitsverhältnis gerutscht. Für den Staat (eigentlich: für die Menschheit) übernimmt er die glorreiche Aufgabe, zu sterben - immer und immer wieder. Neueste Technologie macht es nämlich möglich, seinen Körper beliebig oft neu auszudrucken, und dabei seine Erinnerungen zu konservieren. Der unschätzbare Vorteil: er kann die Todesarten beschreiben, sich an sie erinnern und - psychologisch sehr verständlich - an das Sterben gewöhnen. Dies geschieht im Zuge der Erforschung neuen Lebensraumes auf dem Planeten Nilfheim - denn die Erde hat ausgedient. Sein Dilemma: durch einen dummen Zufall - sein Körper wurde kurzzeitig vermisst - steht schon die 18. Version Mickey auf dem Plan, was bedeutet, dass er - Version 17 - endgültig eliminiert werden muss. Die beiden Mickeys schließen eine riskante Allianz, um beide überleben zu können.
Mit Mickey 17 bringt Warner Bros. Blockbusterkino, das wie selten alle Register bedient. Die glamouröse Besetzung (allen voran Robert Pattinson in seiner spektakulären und hochemotionalen Doppelrolle) legt sich ins Zeug, um die aberwitzige Geschichte um die Hybris, zu der der Mensch auch zukünftig imstande ist, als Identifikationsfigur zu tragen. Für die Überhöhung kommt Mark Ruffalo ins Spiel, der als Antagonist eine überdeutliche Parodie auf Donald Trump hinlegt mit seiner ignoranten, grobklotzigen Egomanie. (Meine Lesart: die Hollywood-Elite wirft dem Präsidenten unverhohlen den Fehdehandschuh ins Gesicht; mal sehen, ob und wie der darauf reagiert). Als optischer Genuss machen großartig animierte, robbenartige Aliens das Paket komplett, die niemandem was zu Leide tun und doch plattgemacht werden sollen - auch hier ist die Analogie eindeutig.
Meine Kritik wäre, dass trotz aller Schauwerte das Gesamtpaket nicht 100prozentig aufgeht und die Erzählung nicht komplett greift. Weniger wäre hier m.E. mehr gewesen - weniger Parodie, weniger optische Opulenz, dafür eine klarere und stringentere Erzählstruktur, die mir tatsächlich fehlte und so den Funken nicht wirklich überspringen ließ.
Dennoch gehört Mickey 17 zu den besonderen und zu Recht Aufsehen erregenden Produktionen des Quartals und macht allzu neugierig auf die kommenden Arbeiten des Regisseurs von Highlights wie The Host, Mother und Parasite...
cnm
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