MIDWIVES
Filmstart: 26.01.2023 | FSK 12
© jip film & verleih |
Myanmar, Kanada, Deutschland 2022
Länge: rund 90 Min.
Buch: Snow Hnin Ei Hlaing
Schnitt: Mila Aung-Thwin, Ryan Mullins, Snow Hnin Ei Hlaing
Musik: Olivier Alary Johannes Malfatti
FILMFESTIVALS & PREISE
Preise
2022 World Cinema Documentary Special Jury Award for Excellence in Vérité Filmmaking – Sundance Filmfestival
2022 Vaclav Havel Preis – One World International Human Rights Documentary Film Festival Prag
2022 Jury Award for the Best Documentary – Indie Meme FF, Austin 2022
2022 Asian Competition Grand Prize und Next Award – DMZ International Documentary Film Festival 2022
Festivals
2022 Sundance Film Festival
2022 Big Sky FF, Montana
2022 CPH:DOX, Kopenhagen
2022 One World Int'l Human Rights Film Festival, Prag
2022 Cleveland FF
2022 Women+Film Festival, Vermont
2022 Indie Meme FF, Austin
2022 San Francisco FF
2022 Hot Docs, Toronto
2022 DokFest München
2022 Minneapolis St Paul Int. Film Festival
2022 Docs Against Gravity, Polen
2022 Human Rights Watch FF, New York
2022 DocAviv, Tel Aviv
2022 Sydney Film Festival, Australien
2022 Sheffield International Documentary Film Festival, UK
STATEMENT DER REGISSEURIN SNOW HNIN EI HLAING
Ich wurde im Bundesstaat Rakhine, dem westlichen Teil von
Myanmar, geboren. Als ich ein Kind war, schien es mir, als
könnten Buddhisten und Muslime friedlich Seite an Seite leben.
Als Erwachsene lebte und arbeitete ich 2012 als Filmemacherin
in Yangon, als die Nachrichten über den Rohingya-Konflikt an
die Öffentlichkeit drangen. Ich weigerte mich zu glauben, dass
die Hassreden, die ich damals in den Medien hörte, die Realität
widerspiegelten. Also kehrte ich in meine Heimatstadt zurück,
um mich selbst und mein Volk besser zu verstehen und
herauszufinden, woher all diese Wut und dieser Hass kamen.
Bei diesem Besuch lernte ich zwei außergewöhnliche Frauen
kennen, die buddhistische Hebamme Hla und ihre junge
muslimische Auszubildende Nyo Nyo.
Meine erste Idee war, die Stimmen der Frauen aus der Konfliktregion
im Westen Myanmars zu stärken. Dann wollte ich, dass die
Menschen, die sich gegen die Ungerechtigkeit stellen, in der
gesamten Welt gehört werden, dass das Militär zur Verantwortung
gezogen und die Demokratie in Myanmar wiederhergestellt wird.
Ich glaube, dass es für ein Verständnis der Lage der Rohingya und des
burmesischen Volkes wesentlich ist, der Geschichte, die oft in
kurzen Nachrichten- beiträgen dargestellt wird, ein menschliches
Gesicht zu geben. Eine Geschichte, die ich unbedingt erzählen wollte.
Bevor ich diesen Film drehte, verstand ich nicht ganz, warum all
diese langen Bürgerkriege in meinem Land vorherrschten und
warum der Konflikt zwischen den buddhistischen Rakhine und
den Rohingya stattfand. Nachdem ich das Leben der Menschen
im Rakhine-Staat über längere Zeit beobachtet und miterlebt
hatte, verstand ich, dass all die Ungerechtigkeiten und Gewalttaten,
die in meinem Land geschehen, Hass und Gewalt säen und wie
viel davon vom Militärrat inszeniert wurde.
(...)
Täglich mussten wir von Mrauk U, der größeren Stadt, in der wir
untergebracht waren, in Nyo Nyo und Hla's Dorf fahren. Auf dieser
Route gibt es Militärkontrollpunkte und heftige Kämpfe zwischen
der Rakhine-Armee und dem Militär von Myanmar. Es hätte
leicht passieren können, dass uns eine Bombe oder eine Mörsergranate
getroffen hätte. Wir arbeiteten unter großer Anspannung.
Der eigentliche Erfolg des Films für mich ist, dass ich eine
tiefe Freundschaft mit meinen Hauptprotagonistinnen Nyo Nyo
und Hla geschlossen habe. Sie sind ein Teil meines Lebens geworden
und inspirieren mich durch ihr Talent, ihre Offenheit, ihren Humor,
Mut und ihre Stärke. Sie halfen mir die Kämpfe von Frauen
und Menschen in Konfliktregionen zu verstehen. All die Erfahrungen
und Prozesse, die ich auf meiner Reise als Filmemacherin gemacht
habe, haben ein Bewusstsein und Empathie für das Leben der
Rohingya und aller Minderheiten in meinem Land geschaffen.
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