ANSELM - DAS RAUSCHEN DER ZEIT

ANSELM - DAS RAUSCHEN DER ZEIT ★★★★★
Filmstart: 12.10.2023 | FSK t.b.a. | 3D
© 2023 Road Movies



Deutschland 2023

Genre: Dokumentation, Porträt, Kunst
Länge: 93 Min. | 3D
Regie: Wim Wenders
Mit: Anselm Kiefer
Kamera: Franz Lustig
Stereographie: Sebastian Cramer
Schnitt: Maxine Goedicke
Musik: Leonard Küßner

Zwei Jahre lang begleitete Regielegende Wim Wenders den bildenden Künstler Anselm Kiefer (geb. 1945) und ermöglicht uns damit einen audiovisuellen Besuch in 3D und einer Auflösung von 6K der imposanten Werke des Mannes und gibt uns Informationen über dessen  künstlerischen Werdegang durch mehr als fünf Jahrzehnte. Kiefers Werk umfasst Malerei, Skulptur, Fotografie, Holzschnitt, Künstlerbuch, Installation, Bühnenbild und Architektur. Lange Zeit hat der Visionär vor allem in Frankreich ganze Landschaften zu Kunst-Arealen gemacht, riesige Hallen sind ihm Werkstatt und Lagerraum für gigantische Objekte, die er zugleich zerstört und konstruiert. (Das klingt irre - man muss es einfach gesehen haben). Die erklärte Absicht Wenders war nicht ein persönliches Porträt des Mannes, sondern den Zuschauern dessen Werk so komplex erfahrbar wie möglich zu machen. Mit der 3D-Technik ist ihm das hervorragend gelungen!

Wenn man sich sich voll auf diese atmosphärisch dichte Einsicht in die Werke des - vor allem politisch agierenden - Künstlers einlässt, gleicht der Film einer inneren oder kontemplativen Reise, die faszinierender kaum sein könnte. Allein, die Wahl der unterlegten Musik hat mich nur teilweise überzeugt. Die Strecken, die mit epischen, zur Gefühlsduselei neigenden Klängen unterlegt wurden, hätten m.E. ganz ohne Musik deutlich besser funktioniert, zumal Kiefer sich während des gesamten Films als ein nüchtern-ernster, nachdenklicher Geist zeigt.
Anselm auf dem Fahrrad in einer Halle mit seinen Werken | © 2023 Road Movies

 
Anselm - Das Rauschen der Zeit ist ein Abbild von Kunst und eine faszinierende Einsicht in ein Oeuvre, wie sie auf diese Weise kaum jemandem jemals zugänglich sein wird, und damit ein zeitloses Geschenk an alle Kunstinteressierten - und weit darüber hinaus.

cnm

info:
Der Regisseur, der gern Maler geworden wäre und der Maler, der gern Regisseur geworden wäre, sind beide im Jahr des Kriegsendes (Kiefer kurz davor und Wenders kurz danach) 1945 geboren. Sie begegneten sich erstmals 1991 und entwickelten die Idee zu einem filmischen Porträt über einen langen Zeitraum.

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See and enjoy  the art of Anselm Kiefer an a way that you probably wouldn't ever have a chance or occasion that gets even close to the quality of this film.


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