EILEEN

EILEEN ★★☆☆☆☆

Filmstart: 14.12.2024 | FSK 16

Thomasin McKenzie, Anne Hathaway | © Jeong Park, Courtesy Neon

USA 2023

Genre: Drama, Thriller
Länge: knapp 100 Min.

Regie: William Oldroyd
Buch: Ottessa Moshfegh, Luke Goebel

Cast: Thomasin McKenzie, Anne Hathaway, Shea Whigham, Marin Ireland, Owen Teague
Kamera: Ari Wegner
Schnitt: Nick Emerson
Musik: Richard Reed Parry

Massachusetts im Winter 1964. Die junge und recht unscheinbare Eileen lebt ein trostloses Leben zwischen Job und einer Zweck-Wohngemeinschaft mit ihrem saufenden Vater. Sie wird aus ihrer eintönigen Existenz als Sekretärin (und graue Maus) im Jugendgefängnis katapultiert, als die attraktive, verführerische neue Kollegin Rebecca die Szene betritt und Eileen schnell in ihren Bann zieht. Die beiden Frauen kommen sich näher - vermeintlich freundschaftlich und auch erotisch - doch Rebecca wirkt nicht nur mystisch, sie hat tatsächlich dunkle Geheimnisse, die besser nicht enthüllt werden sollten...

Selten ist die Diskrepanz zwischen Versprechen und Gehalt so groß wie bei dieser Arbeit. Der Film wartet mit der Optik und Atmosphäre einiger 1970er Highlights auf (wenn er auch in den 60ern erzählt), lehnt überdeutlich an Hitchcocks' filmischem Duktus an und wirkt somit auf den ersten Blick wie eine veritabler Mystery-Thriller-Noir. Doch muss man nicht allzu genau hinsehen um zu erkennen, dass es sich im Grunde um nicht viel mehr als eine Art Entwurf oder Skizze für einen Film handelt; selten gehen die Szenen über die Pose hinaus und dringen auch inhaltlich bzw. erzählerisch zu uns durch. Es fehlt den Figuren an Dimension, Tiefe und Facettenreichtum - was ein Jammer ist, weil die beiden Hauptdarstellerinnen auf höchstem Niveau performen.

Thriller Noir zwischen Tagtraum und trister Realität, auf hohem Niveau gespielt und fotografiert, aber inhaltlich unausgegoren, weil über eine zu große Strecke in der Schwebe verbleibend.

cnm