MUNCH

MUNCH ★★★☆☆☆
Filmstart: 14.12.2023 | FSK 12
Mattis Herman Nyquist | © Splendid Film



Norwegen 2023
Genre: Biopic, Drama
Länge: 105 Min.
Regie: Henrik Martin Dahlsbakken
Buch: Fredrik Høyer, Mattis Herrman Nyquist
Cast: Alfred Ekker Strande, Mattis Herrman Nyquist, Ola G. Furuseth, Anne Krigsvoll, Anders Baasmo Christiansen, Jesper Christensen, Lisa Carlehed u.a.
Kamera: Oskar Dahlsbakken, Pál Ulvik Rokseth
Schnitt: Philip Gertsen
Musik: Tim Fain

Maler, Exzentriker, Genie: Edvard Munch (1863-1944), Begründer des Expressionismus, ist einer der bedeutendsten Künstler der Moderne. Sein „Der Schrei“ (1910) gehört zu den wichtigsten und teuersten Gemälden des 20. Jahrhunderts. Aber wer war Edvard Munch? In vier Episoden entfaltet MUNCH die einzigartige Biografie eines getriebenen Geistes. Vom aufstrebenden Künstler im Berlin des ausgehenden 19. Jahrhunderts bis zum eigenwilligen Greis (faszinierend gespielt von Anne Kriegsvoll), der sein Lebenswerk im besetzten Norwegen vor den Nazis schützt. Munchs Leben ist verwoben mit der europäischen Geschichte, geprägt von riesigem Erfolg und katastrophalem Scheitern, Ekstase und selbstzerstörerischem Exzess.

Regisseur Dahlsbakken begibt sich im Wortsinn und konsequent in die Fußspuren des porträtierten Künstlers, dessen Leben eine aufreibende Tour de Force gewesen sein muss - immer auf der Suche nach sich selbst und natürlich auch nach Anerkennung. So erleben wir den Film durch ineinander verflochtene Zeitebenen vom ganz jungen bis zum greisen Maler in wechselnden Bildformaten, Farbgebung, und sogar die Authentizität wird aufgewirbelt, indem unverblümt an Orten unserer Gegenwart gedreht wurde (ein geschickter Kunstgriff, um zu fragen: wo ist der Unterschied zwischen damals und heute?!)

Somit geriert sich der Film selbst als Kunstwerk im Sinne des seinerzeit missverstandenen Mannes, zeigt sich als Hologramm, als Zerrbild, als kaleidoskopischer Irrgarten. Mir persönlich war das eine formale Ebene zu viel. Nüchternheit und der Mut zur Reduktion hätten den Fokus vielmehr auf Munch gezogen als auf sich selbst als Kunstfilm.

Für spezifisch Interessierte sicherlich sehenswert.

cnm 

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