DAS ZIMMER DER WUNDER

DAS ZIMMER DER WUNDER ★★★½☆☆
Originaltitel: La Chambre des merveilles | Filmstart: 16.05.2024 | FSK 12
Alexandra Lamy | © SquareOne Entertainment

Frankreich 2023
Genre: Drama
Länge: 99 Min.
Regie: Lisa Azuelos
Buch: Juliette Sales, Fabien Suarez
Cast: Alexandra Lamy, Muriel Robin, Hugo Questel, Xavier Lacaille, Martine Schambacher, Hiroki Hasegawa, Marcel Gitard, Rafi Pitts, Clara Caneshe
Kamera: Guillaume Schiffman - AFC
Schnitt: Baptiste Druot
Musik: Bonjour Meow

Thelmas Leben verändert sich schlagartig, als ihr 12jähriger Sohn beim Skaten angefahren wird und ins Koma fällt. Die Ärzte machen ihr wenig Hoffnung, doch Thelma ist entschlossen, Louis zu retten und geht dafür eine völlig verrückte Wette ein. Louis hat „Dinge, die man vor dem Ende der Welt tun sollte" in sein Tagebuch geschrieben, und eben diese Teenager-Träume verwirklicht Thelma jetzt für ihn, einen nach dem Anderen. Sie hofft, dass er, wenn sie ihm anschließend davon erzählt, aus dem Koma aufwacht. Sie bricht zu einer unglaublichen Reise quer durch die Welt auf, die völlig unerwartet auch ihrem eigenen Leben einen neuen Sinn schenkt. Thelma ist wildentschlossen, ihren Sohn mit der Macht der Träume und Worte wieder zurück ins Leben zu holen.

Das so genannte Erbauungskino hat durchaus seine Berechtigung, wenn wir den Frust und die Trostlosigkeit unseres eigenen Alltags abschütteln wollen, kompensiert über den Leidensweg derer da oben auf der Leinwand. Zunächst gelingt das hier sehr gut; die Extreme sind nicht zu extrem, Thelmas Leiden nicht zu pathetisch, die mit der Zeit immer größer werdenden Aufgaben auf der todo-Liste, die die aufgewühlte Mutter sich selbst zur Pflicht gemacht hat, immer größer und aufregender. Aber ab einem bestimmten Punkt kippt dieser Eindruck, das Prinzip der Erzählung ist klar und wird deutlich zu weit ausgereizt, die Abenteuer ihrer kathartischen Reise geraten immer abstruser, abwegiger. M.E. wäre hier weniger - pardon - Effekthascherei, eine bescheidenere Gangart mutiger und sinnvoller gewesen im Sinne der beabsichtigten Botschaft.

Beseelte und wunderbar gespielte Geschichte um die Entdeckung eines Sohnes, der zu lange für selbstverständlich gehalten wurde, welche ab der Hälfte der Strecke jedoch zu sehr in die Übertreibung driftet und dadurch paradoxerweise den emotionalen Effekt verspielt. Dennoch sehenswert.

cnm 

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