EZRA - EINE FAMILIENGESCHICHTE
EZRA - EINE FAMILIENGESCHICHTE ★★★★☆☆
Originaltitel: Ezra | Filmstart: 12.09.2024 | FSK 6
USA 2024
Genre: DramödieLänge: 100 Min.
Regie: Tony Goldwyn
Buch: Tony Spiridakis
Casting: Kerry Barden, Paul Schnee
Buch: Tony Spiridakis
Casting: Kerry Barden, Paul Schnee
Cast: Bobby Canavale, William A. Fitzgerald, Rose Byrne, Robert de Niro, Whoopy Goldberg, Rainn Wilson, Vera Farmiga, Jimmy Kimmel
Kamera: Daniel Moder
Schnitt: Sabine Hoffman, ACE
Musik: Carlos Rafael Rivera
Kamera: Daniel Moder
Schnitt: Sabine Hoffman, ACE
Musik: Carlos Rafael Rivera
Stand-up-Comedian Max hat privat gerade nicht viel zu lachen. Die Karriere steckt in der Dauerkrise, seine Frau Jenna hat ihn verlassen und den gemeinsamen Sohn Ezra, der das Asperger-Syndrom (Form von Autismus) hat, gleich mitgenommen. Jetzt lebt der Mittvierziger wieder bei seinem kauzigen Vater Stan. Als Ezra von der Schule fliegt und Jenna der Meinung ist, dass ihr Sohn in einer Förderschule besser aufgehoben wäre, sieht Max nur einen Ausweg: Er entführt - ohn die anderen zu informieren - Ezra kurzerhand auf einen Roadtrip quer durch die USA, bei dem sich die beiden etwas besser kennenlernen. Denn der Junge hat nicht nur Angst vor Bananen und ein Gedächtnis wie Rain Man, in ihm steckt auch – der Apfel fällt nicht weit vom Stamm – ein ungeahntes Comedy-Talent.
Einiges hätte ich zu bemängeln an diesem kleinen aber feinen ArtHaus-Schmankerl über die Komplikationen familiärer Bande. Die Geschichte um ein dysfunktionales Vater-Vater-Sohn-Verhältnis bietet anfänglich etwas verschleppte, redundante Dialoge, scheint nicht so recht auf den Punkt bzw. vom Fleck zu kommen. Der Cast aus Stars wie de Niro, Farmiga und Goldberg wirkt wie unnötige Angeberei (gerade Whoopy Goldbergs Rolle ist verrückt klein für ihren Status), momentweise zeigt die Geschichte sogar eine geringfügige Neigung zum Kitsch... Aber das Gesamtbild, also eine Familie zu sehen, die in ständiger Schieflage ist und ringt und rangelt darum, irgendwie den Kleinsten in der Familie bestmöglich zu beschützen und gemeinsam gut zu funktionieren, das berührt und das bleibt hängen, hinterlässt ein wohliges Gefühl und den befriedigenden Nachhall von einem guten Indie-Statement (das ich jetzt sogar ein zweites Mal würde schauen wollen).
Tipp zum Konsum: zurücklehnen, entspannen, sich dem unberechenbaren Flow dieser liebenswerten Chaos-Familie überlassen. Der ist gewinnbringend.
cnm
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